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Aus dem GERICHTSSAAL: Mehrere Axthiebe gegen Terrier Der junge Hund musste eingeschläfert werden

Hat Peter P.* (51) den Westhigland Terrier seiner Freundin im nächtlichen Rausch so schwer verletzt, dass er eingeschläfert werden musste?

Stand:

Hat Peter P.* (51) den Westhigland Terrier seiner Freundin im nächtlichen Rausch so schwer verletzt, dass er eingeschläfert werden musste? Oder wehrte sich der Nachbar Klaus K.* (46) gegen eine vermeintliche Attacke des jungen Hundes und schlug brutal zu? Schließlich soll das blutende Tier am Morgen des 19. April vor dessen Haustür in Alt Nowawes gelegen haben.

„Ich dachte, der Hund ist tot“, beteuerte der wegen Tierquälerei Angeklagte gestern vor Gericht. Mit Hilfe von Klaus K. habe er das blutende Bündel in einen Müllsack gesteckt, es anschließend bei der Polizei abgeliefert. „Du bist erst Mittags gefahren“, entgegnete der Nachbar im Zeugenstand. „Eher warst du gar nicht nüchtern“. Folgt man der Aussage von Klaus K., so fand er den „Westi“ gegen sieben Uhr mit tiefen Schnittwunden auf seiner Terrasse. „Als Peter P. kam, fragte er sofort, was hast du mit meinem Hund angestellt? Dann sagte er, da ist sowieso nichts mehr zu machen, griff sich eine Axt und schlug zweimal zu“, berichtete der als Zeuge Geladene.

„Der Angeklagte und Klaus K. schrubbten die blutbespritzte Terrasse, als ich Klaus zur Arbeit abholen wollte“, erinnerte sich Werner W.* (43) im Zeugenstand. Etwas abseits habe eine blaue Mülltüte gestanden. „Ich guckte hinein und sah einen kleinen Hund. Der war schwer verletzt, lebte aber noch.“ Peter P. habe ihm erklärt, der „Westi“ sei in der Nacht von einem Tier angefallen worden und läge jetzt in den letzten Zuckungen. Später habe ihm sein Kollege Klaus K. erzählt, Peter P. habe den bereits schwer verletzten Terrier mit der Axt geschlagen. „Am nächsten Morgen lasen wir dann in der Zeitung, Peter P. habe den Hund gefunden und zur Polizei gebracht“, so Werner W. „Es kann nicht sein, dass er sich als Held von Babelsberg aufspielt. Da haben wir ausgepackt, was wirklich passiert ist.“

Peter P. bestritt derlei brutales Tun. Der aus einem Tierheim geholte Westhighland Terrier hätte zwar eine „Macke“ gehabt und ihn in besagter Nacht ins Bein beißen wollen, als er sich ein Bier aus dem Kühlschrank holte. „Ich habe ihn an die Luft befördert, aber nicht geschlagen. Ich würde einem Tier nie ernsthaft wehtun“, versicherte er. Anders sähe dies bei seinem Nachbarn Klaus K. aus. „Schließlich hat ihm ja auch die Axt gehört.“ Im Übrigen würden ihm Klaus K. und Werner W. nur eins auswischen wollen. Klaus K. sei bis zum Frühsommer sein Mieter gewesen, habe allerdings viele Schulden hinterlassen. Mit Werner W. habe er ebenfalls im Clinch gelegen. „Beide sind Schwarzarbeiter und Steuerbetrüger“, ist sich der Angeklagte sicher. Die Verhandlung wird am 12. November fortgesetzt. (*Namen geändert.) Hoga

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