Landeshauptstadt: Mehrheit für Jugendparlament
Umfrage unter Potsdamern zwischen 12 und 26 Jahren
Stand:
Die meisten Potsdamer Jugendlichen wünschen sich eine Art Jugendparlament und mehr Mitbestimmung an der Schule. Zu diesem Ergebnis kommt eine – nicht repräsentative – Umfrage des Stadtjugendrings (SJR) unter 1498 Potsdamern zwischen 12 und 26 Jahren. Sie wurde während der „Potsdam geht baden!“- Kampagne des SJR durchgeführt. Dabei hatte der Verein speziell Jugendliche zur Teilnahme an der beendeten Bürgerbefragung zum Bad-Neubau motivieren wollen – parallel dazu wurden auf öffentlichen Plätzen oder Veranstaltungen Fragen zum Thema Mitbestimmung gestellt.
Dabei sprachen sich 78 Prozent der Befragten für ein neues „Jugendmitbestimmungsgremium“ in Potsdam aus. Allerdings räumt der SJR in seiner Umfrage selbstkritisch ein, dass eine weitere Frage hätte gestellt werden müssen: Ob die Jugendlichen sich bei einer Art Jugendparlament auch beteiligen würden. In der Vergangenheit waren in Potsdam mehrfach Anläufe für ein Jugendparlament gescheitert. Stattdessen wurde 2006 das Kinder- und Jugendbüro des SJR mit der Aufgabe betraut, sich um mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für junge Menschen zu bemühen. Dagegen gibt es in Umlandgemeinden wie in Nuthetal funktionierende Modelle für ein Jugendparlament.
Als weiteres Ergebnis der Umfrage verweist der SJR auf 66 Prozent der Befragten, die das im Land Brandenburg eingeführte Wahlrecht ab einem Alter von 16 Jahren begrüßen. Nur 22 Prozent hätten sich dagegen ausgesprochen. Dazu stellte der SJR auch die Frage, was Jugendliche vor einer Wahl benötigen. Die häufigsten Antworten: Die Wahlprogramme sollten jugendgerechter gestaltet sein, neue Medien stärker einbezogen und in der Schule solle mehr über Politik gesprochen werden. Auch würde „neutrale Aufklärung“ über Politik gewünscht, so der SJR.
Generell würden junge Potsdamer laut der Umfrage vor allem beim Thema Schule mehr mitbestimmen – laut SJR kreuzten knapp 800 Jugendliche diesen Wunsch an. Etwa 750 Schüler wollten demnach bei der Einrichtung und Gestaltung von Sportstätten mitreden können. Für Stadtplanung und Straßenverkehr interessierten sich hingegen nur jeweils rund 400 Befragte. SJR-Chefin Stephanie Pigorsch sagte, die Umfrage zeige, wie stark das Bedürfnis nach mehr Möglichkeiten der politischen Teilhabe unter Potsdamer Jugendlichen ausgeprägt sei. HK
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