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Landeshauptstadt: Mehrheit für „Shared Space“ in Potsdam Ausschuss für Prüfung des Verkehrskonzeptes

„Sicherheit durch Verunsicherung“, das ist die Grundidee des Verkehrskonzeptes „Shared Space“. Das heißt soviel wie „öffentlicher Raum für alle“ – und die Mitglieder des Bauausschusses finden es gut.

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„Sicherheit durch Verunsicherung“, das ist die Grundidee des Verkehrskonzeptes „Shared Space“. Das heißt soviel wie „öffentlicher Raum für alle“ – und die Mitglieder des Bauausschusses finden es gut. Sie befürworteten am Dienstagabend die Prüfung einer Anwendung des Konzepts bei der Umgestaltung von Potsdamer Straßen.

Wie Antragsteller Christian Seidel (SPD) informierte, geht es bei „Shared Space“ um die Schaffung städtebaulicher Qualitäten, die ein „sozialeres Verkehrsverhalten“ hervorbringen. Scheinbare Sicherheiten sollen abgebaut werden, Radwege, Fahrspuren und auch Ampeln verschwinden. „Die Verkehrsteilnehmer sollen gezwungen werden, aufeinander Rücksicht zu nehmen“, erläuterte Seidel. Das Motto des niederländischen „Shared Space“-Initiators und Städtebau-Visionärs Hans Moderman laute: „Verwirrung statt Ordnung.“ Seidel: „Sie fahren vorsichtiger, wenn Sie irritiert sind.“

Seidel erinnerte an die Verkehrsphilosophie der Vergangenheit: Leichtigkeit des Verkehrs, Separation von Auto-, Fahrradfahrern und Fußgängern seien die Leitmotive gewesen. „Die Verweilfunktion des Straßenraumes wurde zurück gedrängt“, so Seidel. Stattdessen sollen mit „Shared Space“ die Regulierungen abgebaut werden, der Schilderwald verschwinden. Seidel nannte die Potsdamer Leiblstraße als Extrembeispiel einer Überbeschilderung: „Man weiß dort nicht, was ist erlaubt und was verboten.“

Ziel von „Shared Space“ sei, „Verkehrsverhalten und Sozialverhalten zusammenzubringen“ und die Schaffung „selbsterklärender Räume“. Seidel nannte die Friedrich-Ebert-Straße, die in den nächsten Jahren saniert werde, ein gutes Beispiel für die Anwendung von „Shared Space“. Peter Lehmann (CDU) nannte „Shared Space“ sympathisch, Rolf Kutzmutz (Linkspartei.PDS) erklärte: „Ich bin neugierig auf das Prüfergebnis.“ So war die Mehrheit beisammen. gb

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