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Landeshauptstadt: Mehrheit für Spange

Keine einheitliche Haltung für Verkehrskonzept

Stand:

Keine einheitliche Haltung für Verkehrskonzept Eine Mehrheit der Potsdamer Vertreter in der künftigen gemeinsamen Arbeitsgruppe mit Potsdam-Mittelmark zur Erarbeitung eines integriertes Verkehrskonzeptes für Potsdam und Umland wird sich für den Bau der Havelspange am Templiner See einsetzen. So stellte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern gegenüber den PNN klar, dass die Verwaltung jeden Vorschlag verfolgen werde der dazu führe, „dass die Potsdamer Innenstadt vom Verkehr entlastet wird“. Die Havelspange als Verbindung zwischen den Bundesstraßen B 1 und B 2 sei ein erster wichtiger Ansatz. Jakobs betonte, dass ihm die Bedenken gegen die Pläne bekannt seien und es auch wichtig sei, Betroffene anzuhören. „Doch der Status Quo ist keine Lösung“, sagte Jakobs, „am Ende wird es auch Betroffene geben“. Wichtig sei, ein integriertes Verkehrskonzept zu entwickeln, dass allen Belangen nach Möglichkeit gerecht wird. Für die Havelspange sprachen sich auch Wolfgang Cornelius (CDU) und SPD-Fraktionschef Andreas Mühlberg aus. Cornelius – der vom Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen zusammen mit Ralf Jäkel (PDS), Saskia Hüneke (Bündnis 90/Grüne) und dem Ausschussvorsitzenden Christian Seidel (SPD) in die Arbeitsgruppe delegiert wurde – betonte, dass er sich noch nicht in alle Details der Problematik vertieft habe. „Aber es muss etwas passieren, um die Innenstadt zu entlasten. Um die Havelspange werden wir nicht herum kommen.“ Cornelius: „Wir dürfen die Chance zum Bau nicht ausschlagen, weil wir uns sonst alle Wege für weitere Schritte zur Verkehrsentlastung verbauen würden.“ Mühlberg sagte: „Die Spange sollte erst einmal kommen. Allerdings wäre der Havelübergang alleine nur Stückwerk.“ Gebraucht würden „intelligente Lösungen für die Anbindung der Brücke an das Verkehrsnetz“. Während die Teile der geplanten Netzverknüpfung Richtung Werder und zum Potsdamer Süden im Bundesverkehrswegeplan zunächst zurückgestellt wurden, ist der Havelübergang als „vordringlich“ eingestuft worden. Bedingung ist jedoch die Erarbeitung eines integriertes Verkehrskonzepts für die Region und eine positive Entscheidung von Stadt und Landkreis zum Brückenbau. Peter Schüler, Fraktionschef von Bündnis 90/Grüne, sprach sich gestern erneut gegen die Netzverknüpfung insgesamt und gegen die Havelspange aus, weil die prognostizierte Entlastung nicht eintreten werde und die Risiken der Weiterführung nach Norden zu groß seien. Schüler und Jäkel mahnten zugleich an, der Erarbeitung eines integrierten Verkehrskonzeptes unter Einbeziehung und Berücksichtigung der Belange aller Verkehrsträger oberste Priorität zu geben. Jäkel betonte zwar, dass der Bau der Havelspange „eher sinnvoll“ erscheine, „aber nur dann, wenn die Entlastungseffekte für die Zeppelinstraße gegenüber möglichen negativen Begleiterscheinungen überwiegen“. Bei der Entscheidungsfindung müssten „alle eingebunden werden“. Der Bauausschuss hatte sich am Dienstag auf ein Anhörungsrecht für Bürgerinitiativen verständigt, auch um den dort in den letzten Jahren erarbeiteteten Sachverstand zu nutzen. Ein Mitentscheidungsrecht soll es aber nicht geben. Ein aktuelles Gutachten des Landkreises Potsdam-Mittelmark hat den Bau der Havelspange befürwortet und die Weiterführung nach Werder als sinnvoll bezeichnet, da die B 1 entlastet würde. Der Teil der Netzverknüpfung, der durch die Ravensberge Richtung Wetzlarer Straße im Süden Potsdams führen soll, war jedoch abgelehnt worden.M. Erbach

M. Erbach

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