zum Hauptinhalt

Sport: „Meine Stärke ist meine Vielseitigkeit“

Neuzugang Anna Bornhoff beginnt heute mit dem FFC Turbine Potsdam das Training für die kommende Frauenfußball-Bundesliga-Saison

Stand:

Anna Bornhoff wechselte im Juni vom Liga-Kontrahenten TSV Crailsheim zum FFC Turbine Potsdam, mit dem sie heute in das Training für die kommende Frauenfußball-Bundesliga-Saison einsteigt.

Sie reisen bei unseren Anruf gerade von Nordrhein-Westfalen an. Kommen Sie mit dem Möbelwagen oder einem Pkw?

Einem Pkw, denn ich arbeite schon seit drei Wochen in Berlin in der Geschäftsführung des Leichtathletik-Weltmeisterschafts-Organisationskomitees 2009 und habe schon eine Wohnung gefunden.

Haben Sie dort auch Platz für Ihr Klavier?

Natürlich. Das steht dort drin.

Sie haben sich also eins mitgebracht?

Ja, aber es ist ein Digital-Piano. Das ist fast so groß wie ein normales Klavier, aber nicht so schwer.

Sie spielen in Ihrer Freizeit auch Klavier und Klarinette – das ist eher ungewöhnlich für eine Bundesliga-Kickerin

Sicher, das stimmt. Aber belächelt wurde ich deshalb noch nie.

In Potsdam werden Sie nun Fußball spielen. Was brachte Sie von Crailsheim zu Turbine?

Ich habe Anfang des Jahres mein Sportökonomie-Studium in Bayreuth beendet und mich beruflich nach Berlin orientiert. Ich hatte dort Kontakt zu mehreren Vereinen, auch zu Zweitligisten, und habe mich dann dafür entschieden, zunächst noch einmal ein Jahr in der ersten Liga anzuhängen. So kam ich zu Turbine.

Hat Ihr neuer Trainer Bernd Schröder Ihnen schon gesagt, was er von Ihnen erwartet?

Jein. Ihm liegt viel daran, in der noch sehr jungen Mannschaft eine weitere Spielerin zu haben, die mit beiden Beinen im Leben steht. Das Sportliche müssen wir noch abwarten; jetzt beginnt ja erst einmal das Training.

Sie sollen fast universell einsetzbar sein. Spielen Sie lieber in Abwehr, Angriff oder Mittelfeld?

In Crailsheim habe ich im Sturm oder in der Vierer-Abwehrkette gespielt, bei Turbine könnte es aber auch das Mittelfeld werden. Grundsätzlich bin ich da offen.

In der vergangenen Saison waren Sie mit elf Treffern Crailsheims beste Torschützin. Ist Torgefahr ihre größte Stärke?

Meine Stärke ist wohl vor allem meine Vielseitigkeit. Aber elf Tore waren natürlich nicht ganz schlecht.

In Ihrem Steckbrief auf der Crailsheimer Internetseite haben Sie verraten, dass Ihre persönliche Schwäche Unpünktlichkeit sei. Wissen Sie denn, wann am Montag das Training bei Turbine beginnt?

(lacht) Natürlich, um 17 Uhr. Darauf bin ich übrigens schon oft angesprochen worden. Im Fußball bin ich auch gar nicht unpünktlich, das betrifft nur manchmal private Termine, die nicht ganz wichtig sind.

Sie werden zunächst nicht lange in Potsdam sein, sondern im August nach Thailand fliegen, wo Sie in Bangkok bei der Sommer-Universiade für Deutschland kicken. Wie lange gehören Sie schon zur Hochschul-Nationalmannschaft?

Seit Anfang 2005.

Dann wird das jetzt Ihre zweite Universiade?

Ja, aber meine erste als Spielerin. Vor zwei Jahren in Izmir war ich im Rahmen meines Studium-Praktikums beim Allgemeinen Deutschen Hochschulverband in die Vorbereitung der gesamten deutschen Mannschaft eingebunden. Deutsche Fußballerinnen sind damals nicht in die Türkei geschickt worden, weil sie zwei Jahre vorher in Daegu nicht so erfolgreich abschnitten wie erwartet.

Das Interview führte Michael Meyer

Anna Bornhoff (25) wechselte im Juni vom TSV Crailsheim zum FFC Turbin. Die 1,71 Meter große Kickerin, die universell einsetzbar ist, unterschrieb in Potsdam einen Ein-Jahres-Vertrag.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })