
© Jan Kuppert
Turbine Potsdam: Meister ohne Mühe
Der 1. FFC Turbine Potsdam setzte sich beim FCR 2001 Duisburg mit 4:0 durch. Ohne Mühe haben die Spielerinnen auch das zweite Saisonspiel in der Fußball-Bundesliga der Frauen gewonnen.
Stand:
Der deutsche Meister überrannte am Sonntag auf gegnerischem Platz den ehemaligen Champion FCR 2001 Duisburg mit 4:0 (2:0) und bleibt damit Tabellenführer. Patricia Hanebeck (16. Minute), Yuki Ogimi-Nagasato (18.), Natasa Andonova (64.) und Antonia Göransson (84.) münzten mit ihren Treffern die klare Überlegenheit der Gäste in einen deutlichen Erfolg um.
Im ersten Saisonspiel hatte sich das Team von Trainer Bernd Schröder beim VfL Sindelfingen sogar mit 9:1 durchgesetzt. Dem Kontrahenten, der in der Saison 1999/2000 letztmals die Meisterschaft gewonnen hatte, war der personelle Substanzverlust deutlich anzumerken. Mit Annike Krahn (Paris St. Germain), Simone Laudehr (1. FFC Frankfurt) und Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) hatten drei Nationalspielerinnen den Club verlassen. Potsdam hingegen war die dreiwöchige Wettkampfpause wegen der U 20- WM und der beiden Qualifikationsspiele der Nationalmannschaft nicht anzumerken.
Schon in der Startphase stellten Hanebeck mit einem direkt verwandelter Freistoß aus 20 Metern und die japanische Weltmeisterin Ogimi per Flugkopfball die Weichen auf Sieg. Andonova ebenfalls per Kopf und Göransson nach einem sehenswerten Solo machten vor nur 1247 Zuschauern alles klar. „Wir haben teilweise sehr guten Fußball gespielt“, attestierte Trainer Bernd Schröder seiner Mannschaft. „Und man konnte deutlich sehen, dass wir den Verlust unserer Nationalspielerinnen weitaus besser verkraftet haben als Duisburg. Dieser 4:0-Sieg ist jedenfalls der höchste, den wir jemals in der Bundesliga gegen Duisburg einfahren konnten.“
Einen Wermutstropfen brachte das Spiel im Ruhrpott allerdings mit sich. In der 50. Minute wurde Neuzugang Lisa Evans gefoult, fiel unglücklich hin und brach sich die rechte Hand. „Das wird nicht so schnell heilen“, weiß Schröder, der inzwischen neun verletzte Spielerinnen zu beklagen hat. „Im nächsten Spiel gegen Lüttich wird sie garantiert nicht dabeisein können.“ Gegen Duisburg war Evans eine der besten Spielerinnen auf dem Platz.
Mit sechs Zählern führt der 1. FFC Turbine Potsdam jetzt die Tabelle vor den punktgleichen Frankfurterinnen an, die allerdings schon ein Spiel mehr absolviert haben. Am kommenden Sonntag treffen beiden Teams im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion aufeinander.
Doch zuvor bestreiten die Potsdamerinnen den Auftakt in der Champions League. Turbine tritt am Mittwoch um 19 Uhr beim belgischen Meister Standard Lüttich an und ist deshalb auch gleich in Duisburg geblieben. Den Spielerinnen, denen eine englische Woche bevorsteht, wird somit die lange Reise als Stressfaktor genommen. Die bisherigen Ergebnisse in der Bundesliga dürften die Mannschaft auch in der Königsklasse des europäischen Fußballs beflügeln. „Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagt Bernd Schröder, dem nicht zuletzt nun auch die wichtige Aufgabe zukommt, eine weitere Verletzte irgendwie zu ersetzen. H. M./ dpa
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