zum Hauptinhalt

ATLAS: Meisterhaft

Selten genug darf man sich in Potsdam über einen Neubau freuen, dessen Ästhetik auch dem Laien sofort auffällt. Modern und schön ist in der Landeshauptstadt eine Symbiose, die vor allem im Wohnungsbau zumeist durch kommerziellen Druck verhindert wird.

Von Peer Straube

Stand:

Selten genug darf man sich in Potsdam über einen Neubau freuen, dessen Ästhetik auch dem Laien sofort auffällt. Modern und schön ist in der Landeshauptstadt eine Symbiose, die vor allem im Wohnungsbau zumeist durch kommerziellen Druck verhindert wird. Moderne Architektur mit Anspruch entsteht in der Regel dort, wo Forschung und Wissenschaft ansässig sind: Das Schwarzschild-Haus des Leibniz-Instituts für Astrophysik in Babelsberg ist so ein Beispiel oder der einem Kleeblatt nachempfundene Neubau eines Forschungsgebäudes für das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung auf dem Telegrafenberg. Diese bislang kurze Liste wird nun von der Schlösserstiftung erweitert. Das neue Wissenschafts- und Restaurierungszentrum ist ein Hingucker – auch wenn sich die Gebäude optisch unauffällig ins Welterbe einfügen sollen. Die Reminiszenz an die Gewächshaus-Architektur kommt nicht von ungefähr – nachweislich gab es früher Gewächshäuser an dieser Stelle. Mit Spannung darf man daher auf den nächsten Entwurf warten, den für das neue Depot in der Friedrich-Engels-Straße. Die Stiftung hat schließlich einen Ruf zu verlieren. Wer das Erbe von Meisterarchitekten bewahrt, muss auch bei seinen eigenen Neubauten Meisterhaftes abliefern.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })