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Von Henner Mallwitz: Meisterlich

Potsdams Moderne Fünfkämpfer Stefan Köllner und Anne Hackel bei Internationalen Titelkämpfen vorn

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Diesmal war es anders. Die Aufgeregtheit, die Stefan Köllner ansonsten so oft bei Wettkampfkämpfen nicht abstellen konnte, war am Sonntag gewichen. Bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften im Berliner Olympiapark hatte es der für den OSC Potsdam startende Moderne Fünfkämpfer geschafft und sich seinen ersten Deutschen Meistertitel bei den Männern gesichert. „Ich will nicht sagen, dass das abzusehen war, aber ich bin gerade sehr gut in Form“, sagte der 25-Jährige nach dem Sieg. „Ich konnte diesmal lockerer herangehen, weil ich die EM-Qualifikation bereits in der Tasche habe und als Erster die Rangliste anführe.“

Vor dem Erfolg stand allerdings ein hartes Stück Arbeit an. Um 9 Uhr ging es im Horst-Korber-Sportzentrum mit dem Fechten los, und auf der Planche holte sich Köllner gleich 19 Siege. „Das war technisch vielleicht nicht immer brillant, aber ich habe gekämpft bis zum Schluss“, so der Potsdamer, der den Wettkampf aus seiner Sicht durch seine gute Laufleistung entschied. Die machte dann auch das Schießen wett, das an diesem Tag nicht so recht klappen wollte. Zu oft musste nachgeladen werden, doch das erging der Konkurrenz nicht anders. Sowohl in der nationalen als auch in der internationalen Wertung kam Köllner mit 5592 Punkten vor Delf Bormann aus Berlin (5580) und dem Olympiafünften Steffen Gebhardt aus Darmstadt (5564) auf den ersten Platz. Mit Matthias Lehmann (5560) landete ein weiterer Potsdamer auf Platz vier.

Neben den Männern wurden auch die besten Junioren gesucht. Dabei konnte sich Torsten Langner vom OSC Potsdam zum Abschluss seiner Karriere mit 5168 Punkten den Vizemeistertitel hinter dem Berliner Alexander Nobis (552) sichern. Patrick Dogue (4896) kam auf Platz vier und wurde für die Junioren-Weltmeisterschaften im August in Ungarn nominiert.

Am Tag zuvor hatten die Frauen ihren großen Auftritt, und dieser fiel vor allem für Anne Hackel vom OSC Potsdam erfreulich aus. Die 19-Jährige startete als Juniorin bei den Frauen, wurde mit 5256 Punkten in ihrer Altersklasse Erste und kam bei den Frauen auf den beachtlichen zweiten Platz. „Damit war wegen meiner Verletzung nicht zu rechnen“, so die Potsdamerin, die sich am Mittwoch beim Reittraining den kleinen Finger gebrochen hatte. Der musste getaped werden, dazu ein paar Fiebertabletten gegen die Schmerzen – und los ging’s. „Eigentlich war ich schon abgemeldet, aber ich wollte unbedingt an den Meisterschaften teilnehmen“, sagt Anne Hackel, die kürzlich ihre Ausbildung als Staatlich geprüfte Sportassistentin abschloss. Beim Fechten lief es mit 21 Siegen für sie bestens, und auch das Reiten verlief fehlerfrei. Insgesamt nur zwei Schießfehler und eine gute Laufleistung ergaben die zweitbeste Combined-Zeit von 12:13,68 min und sicherten ihr den Deutschen Juniorenmeistertitel.

Sowohl für sie als auch für Stefan Köllner steht nun die Europameisterschaft im ungarischen Debrecen ab dem 14. Juli auf dem Programm. Die Frauen bereiten sich darauf im polnischen Drzonkow vor, die Männer legen am kommenden Wochenende den Schwerpunkt auf das Fechten bei einem Lehrgang in Darmstadt.

Henner Mallwitz

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