Sport: Meisterlicher Abgang
Babelsbergs Motor-Boxer treten heute zum letzten Kampf beim BAC Wolfenbüttel an
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Vor dem Kampf, so sagt Ralph Mantau, stünde es immer 50:50. Das könnte ihm eigentlich sogar reichen, denn der Coach und Manager der Boxer Motor Babelsbergs fährt am Sonnabend mit seinen Mannen ohne jeglichen Druck zum letzten Kampf. In Braunschweig wartet um 19 Uhr der BAC Wolfenbüttel auf das Team aus Babelsberg, das sich bereits am 8. April mit dem Sieg beim Boxteam Hanse Wismar zum zweiten Mal in Folge den Meistertitel in der zweiten Bundesliga gesichert hatte. „Nach Wolfenbüttel deshalb nur mit halber Besetzung zu fahren, wäre doch total unsportlich“, sagt Mantau. „So etwas kommt für uns nicht in Frage, wir benehmen uns meisterlich.“
Also sind sie alle wieder dabei. Marcel Schneider im Bantam- und Zakhid Mekhtsiyev im Federgewicht, Jakov Terskisch als Leichtgewichtler ebenso wie Steffen Sparborth im Halbwelter. Für David Sprenger, der kürzlich unter einer Erkältung litt und auch im Kampf zuvor zeigte, dass er den langen Trainingsrückstand noch nicht ganz aufgeholt hat, wird allerdings Weltergewichtler Tobias Drobig in den Ring steigen. Der mehrfache Sachsen- und Süddeutsche Meister war gegen den BSK Seelze K.o. zu Boden gegangen, daraufhin mit einer vierwöchigen Sperre belegt und anschließend von Mantau noch geschont worden. „Jetzt bin ich aber wieder fit und will unbedingt kämpfen“, gibt sich der 19-Jährige optimistisch. Unverändert das Mittel-, Halbschwer- und Schwergewicht: Hier werden Jörg Rosomkiewicz, Anatolij Hoppe und Vitalijus Subacius alles geben.
In jedem Fall kann sich das Team auf einen unbequemen Gegner einstellen. „Die werden kämpfen wie die Löwen“, ahnt Mantau. Mit einem Sieg nämlich würden sich die Gastgeber auf den dritten Platz vorkämpfen, und dieser ist immens wichtig. Gleich mehrere Sponsoren sollen dem Vernehmen nach ihre finanziellen an die sportlichen Leistungen geknüpft haben.
Ein Problem, das durch den erneuten Gewinn der Meisterschaft in Babelsberg zwar nicht in dieser Form steht, aber dennoch aktueller denn je ist. Denn wie bereits in der vergangenen Saison könnten die Motor-Boxer den Schritt in die erste Bundesliga gehen. Dieser muss jedoch finanziell abgesichert sein: Mit rund 80 000 Euro veranschlagt der Vorstand eine Saison im Oberhaus. „Einige haben ja schon starkes Entgegenkommen gezeigt“, sagt Mantau. „Aber erst wenn unser Sponsoringbeauftragter Gerold Bilz aus dem Urlaub zurück ist, werden wir konkret verhandeln.“ Geplant werde jedoch vorerst allein für die zweite Liga, obwohl man nichts unversucht lasse, den – rein finanziellen – Sprung nach oben zu schaffen.
Henner Mallwitz
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