Sport: Meisterschaft zum Greifen nahe
RSV-Basketballer gewannen Spitzenspiel in Aschersleben 102:93 – Zum Titel fehlt nur noch ein Sieg
Stand:
In den vergangenen Wochen wurden einige Superlative für die Basketballer des RSV Eintracht Stahnsdorf/Teltow/Kleinmachnow bemüht, die in ihrer ersten Saison in der Regionalliga nach schwachem Saisonstart von Sieg zu Sieg eilen. Am Sonnabend nach dem 102:93 (26:14, 22:25,17:21,37:33)-Auswärtssieg beim unmittelbaren Verfolger Aschersleben Tigers waren von den Verantwortlichen und den zahlreich mitgereisten Fans erneut Beschreibungen wie unglaublich oder sensationell zu hören. Dies war nicht nur der 16. Sieg in Folge für die Mannschaft von Trainer Vladimir Pastushenko sondern auch gleichzeitig die erste Heimniederlage der Anhaltiner. Bei noch drei ausstehenden Partien hat der RSV Eintracht (34:8) nun vier Punkte Vorsprung vor den Tigers (32:12), so dass nur noch ein einziger Sieg fehlt, um die Meisterschaft feiern zu können.
Der Rahmen für ein wahres Endspiel war nicht nur durch den Spielplan sondern auch durch die großartige Kulisse von 1000 Zuschauern im Ascherslebener Ballhaus bereitet. Doch die heimischen Fans mussten recht lange auf das erste Erfolgserlebnis warten, denn der RSV bestimmte die Anfangsphase. Der Gastgeber versuchte mit einer kombinierten Verteidigung aus Ball-Raum-Defense und spezieller Manndeckung gegen Joe Deister den RSV-Topscorer und damit das gesamte Offensivspiel lahm zu legen. Doch dieser Versuch misslang gründlich, denn durch die extreme Konzentration auf Joe Deister kam dieser im ersten Viertel zwar nur auf drei Punkte, allerdings nutzten seine Mannschaftskameraden die sich bietenden zusätzlichen Freiräume hervorragend aus. Dank der sehr guten Teamdefense gingen die Pastushenko-Schützlinge mit einem 26:14-Vorsprung in das zweite Viertel. Ascherslebens Trainer Fritz Espenhahn hatte inzwischen die Verteidigung gewechselt, allerdings konnte er auch damit nicht verhindern, dass die Eintracht sich bis zur 14. Minute durch einen Dreier des gut aufgelegten Christoph Weise auf 38:18 absetzen konnte. Da fortan die RSV-Trefferquote allmählich sank, konnten die Gastgeber den einstigen 20-Punkte Rückstand sukzessive verkürzen. Durch seinen zweiten Dreipunktewurf sorgte dann erneut Weise dafür, dass sein Team immerhin noch mit einem 48:39 Vorsprung in die Kabine gehen konnte. Dort hatte Coach Vladimir Pastushenko anscheinend die richtige Worte gefunden, denn der RSV Eintracht konnte die Führung bis zur 24. Minute bis auf 56:45 ausbauen. Doch der starke Ascherslebener Kapitän Marcus Brambora leitete mit zwei schnellen Dreiern eine Art Aufholjagd ein. Die wie entfesselt aufspielenden Gastgeber glichen in der 32. Minute erstmals zum 67:67 aus und übernahmen eine Minute später sogar erstmals die Führung (72:71). Zu diesem Zeitpunkt sahen die Zuschauer eine mehr als hochklassige Partie, denn trotz aufopferungsvoller Verteidigungsarbeit war nahezu jeder Angriff von beiden Teams von Erfolg gekrönt.
Doch während sich die Tigers in der Endphase zu sehr auf ihren Topscorer Omarr Russell Smith verließen, übernahmen mit Mario Lück, Jonathan Clark und Toni Schindel drei weitere RSV-Spieler Verantwortung, die wohl fast niemand bei den Tigers auf der Rechnung hatte. Mit ihren wichtigen Zählern machten sie am Ende den kleinen, aber entscheidenden Unterschied, an dem auch die überragenden 36 Punkte von Smith nichts ändern konnten. „Über die Saison hinweg hat sich unsere junge Mannschaft enorm entwickelt. Die Partie heute war ein Spiegelbild dessen“, resümierte Coach Pastushenko. Als Belohnung gab Pastushenko der Mannschaft für Montag trainingsfrei. „Es ändert allerdings nichts daran, dass wir noch einen Sieg brauchen und diesen am Sonntag gegen Stade holen wollen.“
RSV: Deister 30, Scholtes 29, Clark 13, Weise 13, Lück 7, Fleischmann 4, Schindel 3, Schmohl 3, Ahmadi, Jazeh.
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