Landeshauptstadt: Menzer – mit 70 weiter für Marquardt da

„Ich möchte noch einiges für Marquardt erreichen", sagt Ortsbürgermeister Dietrich Menzer. Auch wenn das jetzt als Ortsteil von Potsdam ein langwieriges Unterfangen sei, wozu man viel Geduld brauche. Seit gut 25 Jahren lebt er mit seiner Familie in Marquardt, trägt seit 13 Jahren politische Verantwortung im Dorf. Heute wird er 70 Jahre alt. Geboren wurde Dietrich Menzer am 1935 in einem kleinen Dorf in Hinterpommern. Er war gerade zehn Jahre alt geworden, da musste die Familie im Februar 1945 Haus und Hof im Stich lassen, flüchtete vor der anrückenden Roten Armee. In einem Dorf bei Demmin (Mecklenburg) erhielt die Flüchtlingsfamilie nach der Bodenreform etwas Ackerland, der Vater begann als Neubauer mit dem Aufbau einer neuen Existenz. Auch für Dietrich war der Beruf klar: Bauer. Doch zunächst studierte er, wurde Diplom-Agronom, leitete die Maschinen-Traktoren-Station in Demmin. 1959 heiratete er, eine Tochter wurde geboren, sechs Jahre später kam der Sohn zur Welt. 1971 übernahm Dietrich Menzer dann doch eine LPG im Kreis Demmin. Ein Jahr später wurde er Chef der riesigen LPG Pflanzenproduktion Bartow, Kreis Altentreptow. „Da war eine Gigantismus in unserer Landwirtschaft, den ich irgendwann nicht mehr mitgemacht habe“, meint er heute. Also kam er 1979 nach Marquardt zur Zentralstelle für Sortenwesen, doch dort war 1990 Schluss. Im Januar 1992 wurde er hauptamtlicher Bürgermeister von Marquardt, nach der Kreisreform 1993 dann im Ehrenamt. Mit 60 Jahren ging Menzer in den Ruhestand. „Ich bin selten krank und werde bestimmt älter als 90, so wie meine Eltern“, blickt er optimistisch in die Zukunft. In vier Jahren ist Goldene Hochzeit. „So eine lange Zeit verbindet und hilft in schweren Zeiten“, sagt er. Und dass er noch lange für Marquardt da sein will. W. Gutzeit

W. Gutzeit