
© Andreas Klaer
Sport: Michael Phelps motiviert zusätzlich
Potsdams Schwimmer prüfen in Berlin beim Kurzbahn-Weltcup ihre Form und hoffen dabei auf Duelle mit dem Star aus den USA
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Michael Phelps kommt – das ist für Yannick Lebherz zusätzliche Motivation. Beim Kurzbahn-Weltcup der Schwimmer am kommenden Wochenende in Berlin wird der 14-fache Olympiasieger aus den USA seine Bahnen ziehen, was den in Potsdam bei Jörg Hoffmann trainierenden Lebherz vom DSW 1912 Darmstadt besonders anspornt. „Phelps hat wie ich über 200 Meter Rücken und 400 Meter Lagen gemeldet, daher will ich auf diesen beiden Strecken unbedingt ins Finale kommen, um dort gegen ihn zu schwimmen“, sagt der Wahl-Potsdamer. „Phelps ist noch immer der weltbeste Schwimmer, mit dem man sich gern mal messen will. Und ich stand noch nie mit ihm gemeinsam in einem Finale. Das reizt schon, auch wenn man letztlich mehr auf seine eigene Leistung schaut.“ Nach seinem kurz vor den diesjährigen Weltmeisterschaften erlittenen Bänderriss, der ihn dann in Shanghai behinderte, habe er nur noch wenige Beschwerden, erzählt der 22-Jährige, der auch intensiv an seiner Wende-Technik feilte. „In den letzten drei Wochen konnte ich das Training durchziehen und es hat alles gehalten.“
Seine eigene Leistungen will Yannick Lebherz im Berliner Europasportpark auch über 200 Meter Lagen und 100 Meter Rücken testen, nachdem die Trainingsgruppe Hoffmann im Potsdamer Luftschiffhafen harte Trainingswochen hinter sich hat. „Der Weltcup ist der erste Wettkampf danach, den die Aktiven aus dem vollen Training heraus bestreiten werden“, erklärt Jörg Hoffmann, der am Wochenende fünf Schützlinge ins Wasser schickt (siehe Kasten).
Mit Felix Wolf gehört zu ihnen auch ein Rücken-Spezialist des Potsdamer Schwimm-Vereins im OSC, der als Sportsoldat momentan zwischen Potsdam und Warendorf pendelt. Im dortigen Stützpunkt der Bundeswehr-Sportfördergruppe trainiert er bei Uwe Witte, daheim an der Havel bei Jörg Hoffmann. „Das ist mit Bundestrainer Dirk Lange so abgestimmt“, sagt Wolf, der im Herbst 2010 seine zweimonatige Bundeswehr- Grundausbildung absolvierte und hofft, den dadurch entstandenen Trainingsrückstand mittlerweile aufgeholt zu haben. „Im Training kann ich mich noch nicht so motivieren wie Yannick Lebherz und Christian Diener. Ich bin mehr der Wettkampftyp“, so der 22-Jährige, der das kürzlich bei den 8. Offenen Potsdamer Kurzbahn-Meisterschaften im Luftschiffhafen unterstrich, als er über 200 Meter Rücken in 1:56,60 Minuten vor den Trainingskollegen gewann. „Das hat mir gezeigt, dass ich noch schnell schwimmen und die beiden schlagen kann. Das war eine Kopfsache“, meint Felix Wolf, der dies nun auch beim Weltcup in Berlin beweisen will. „Ich will dabei so viele Deutsche wie möglich hinter mir lassen. Vielleicht gelingt mir ja auch der eine oder andere Einzug ins Finale“, sagt er.
Das ist auch das große Ziel Christian Dieners vom PSV Cottbus, der sich Chancen dazu am ehesten über 50 Meter Rücken ausrechnet. „Im Training lief es bislang recht ordentlich“, signalisiert der Zwölftklässler der Potsdamer Sportschule, der im Juli dieses Jahres in Belgrad Jugend-Welt- sowie Europameister auf den Rücken-Strecken wurde. Berlin wird für den Lausitzer wie für die gesamte Potsdamer Trainingsgruppe die einzige Station der diesjährigen Kurzbahn-Weltcup-Serie sein. „Wir gucken schon auf Olympia 2012 in London und konzentrieren uns daher ganz auf die Langbahn“, erklärt Jörg Hoffmann.
Aus dem Grund werden Yannick Lebherz, Christian Diener und dessen Schwester Eileen sowie der jetzt zum Potsdamer SV wechselnde Essener Robert Flader Mitte November in die USA fliegen und in Indianapolis an Rennen der dortigen Grand-Prix-Serie auf der Langbahn teilnehmen. „Das wird sicher spannend“, glaubt Yannick Lebherz. Möglicherweise ist dann erneut Schwimm-Superstar Phelps aus Baltimore zugegen.
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