DER NEUE GARTENDIREKTOR: Michael Rohde tritt schwieriges Erbe an
DER NEUE GARTENDIREKTOR Nach dem Abschied von Prof. Michael Seiler als Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten macht sich von Hannover aus sein Nachfolger auf den Weg.
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DER NEUE GARTENDIREKTOR Nach dem Abschied von Prof. Michael Seiler als Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten macht sich von Hannover aus sein Nachfolger auf den Weg. Der 45-jährige Dr. Michael Rohde wird am 13. Dezember seinen Dienst antreten. Der gelernte Gärtner übernimmt eine schwierige Aufgabe, gibt es doch bei der Erhaltung bzw. Rückführung Potsdamer und Berliner Weltkulturerbeparks auf ihren Originalzustand teilweise erheblichen Nachholebedarf. Der Umfang der notwendigen, aber bisher unerledigten Maßnahmen beläuft sich auf über 20 Millionen Euro, beschönigend „Investitionsstau“ genannt. Dazu zählt die Jahr für Jahr hinausgeschobene Wiederherstellung der Wasserversorgung und der Wasserkünste im Babelsberger Park – die Fertigstellung war ursprünglich für das BUGA-Jahr 2001 angekündigt worden - ebenso wie die lediglich auf einem geringen Teilstück in Angriff genommene Ufersanierung im Neuen Garten. Der seit zehn Jahren an der Universität Hannover im Institut für Grünplanung und Gartenarchitektur tätige Michael Rohde ist also nicht nur als Gartenhistoriker gefordert. Er muss auch durch sinnvollen und effektiven Einsatz der finanziellen Mittel, die bei nominell etwa gleichbleibenden Summen durch den Preisauftrieb real schrumpfen, das Berlin-Potsdamer Gartenreich in einem angemessenen Zustand erhalten. Diese Auflage wird durch den gegenüber anderen Weltkulturerbeparks geringen Besatz an Gärtnern und Parkwächtern erschwert, zumal letztere aus dem Personal der Stiftung ausgegliedert werden sollen. Hinzu kommt die von der Mehrzahl der Besucher abgelehnte Absicht, für die Parke Eintritt zu erheben. Für diese Aufgaben bringt Rohde aus seiner Tätigkeit als Baureferendar in der Stadtverwaltung Wolfsburg Erfahrungen mit. Die Potsdamer Probleme sind ihm nicht unbekannt, da er seit fünf Jahren im Beirat der Stiftung mitwirkt. Als Gartendenkmalpfleger ist der 1959 in Leer (Ostfriesland) geborene Michael Rohde durch zahlreiche Veröffentlichungen, Projektbeteiligungen und Gutachten bekannt geworden. Dabei hat er sich nach der deutschen Wiedervereinigung zunehmend Gartenanlagen in den neuen Bundesländern zugewandt. Nach dem Studium der Gartenarchitektur an der Uni Hannover setzte Rohde als Stipendiat seine Ausbildung an der Technischen Universität Dresden und in den Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten in Weimar fort. In seiner Dissertation beschäftigte er sich 1998 mit dem Gartenkünstler Eduard Petzold (1815 – 1891), der u.a. als Schüler Fürst Pücklers Garteninspektor in Muskau war. E.Hoh
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