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ATLAS: Mietspiegel

ATLAS Günter Schenke über die Verdrängung durch Wohnungsmodernisierung Einst verfallene Altbauten werden nach der Sanierung zu wahren Goldgruben für den Vermieter. Der Potsdamer Mietspiegel gibt das her.

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ATLAS Günter Schenke über die Verdrängung durch Wohnungsmodernisierung Einst verfallene Altbauten werden nach der Sanierung zu wahren Goldgruben für den Vermieter. Der Potsdamer Mietspiegel gibt das her. Die Aufregung, die in den Gewoba-Häusern in der Carl-von-Ossietzky-Straße herrscht, nachdem die Wohngesellschaft im Juni die Modernisierung ankündigte, ist verständlich. Wer heute eine 100 Quadratmeter große Altbauwohnung mit Ofenheizung bewohnt, zahlt mit allen Abschlägen für desolates Treppenhaus, Dach und Fassade vielleicht 400 Euro. Nach der Modernisierung kommen rund dreihundert Euro hinzu und außerdem schlagen die Heizkosten mit 150 bis 200 Euro zu Buche. Summa summarum eine Miete von rund 900 Euro. Das haben Tausende Potsdamer in den letzten zehn Jahren schon durchgemacht, viele verließen ihre angestammten Wohnungen, wenn nicht die Häuser schon vorher wegen Baufälligkeit leer standen. Die Bewohner in der Carl-von-Ossietzky-Straße mit ihren billigen Altbau-Mieten mögen sich damit trösten, dass sie in den vergangenen Jahren viel Geld gespart haben. Mancher dürfte trotzdem jetzt ans Umziehen, wofür der Vermieter die Kosten trägt, denken. Zu empfehlen ist das nicht. Denn woanders ist der Mietzins auch nicht günstiger. Der Mietspiegel gibt“s her.

Günter Schenke

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