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Landeshauptstadt: Millionen für den Schlaatz

Seit 1996 flossen rund 19 Millionen Euro Fördermittel ins Wohngebiet / Ab 2007 nur noch 600 000 Euro

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Am Schlaatz - In den nächsten drei Jahren sollen 600 000 Euro Fördermittel in den Schlaatz fließen. Der Zuwendungsbescheid des Förderprogramms „Soziale Stadt“ über 400 000 Euro läge dem Sanierungsträger Stadtkontor bereits vor, sagte Geschäftsführer Rainer Baatz gestern auf einer Pressekonferenz im Bürgerhaus am Schlaatz. Die restlichen 200 000 Euro werde die Stadt kofinanzieren. Mit diesem Geld sollen die sozialen Angebote des Stadtteils unterstützt werden. Auch sollen dank der finanziellen Unterstützung Arbeitsplätze in unmittelbarer Umgebung geschaffen werden, so Baatz.

Wesentlich mehr Geld gab die Stadt noch in den vergangenen zehn Jahren für bauliche Investitionen aus: Rund 19 Millionen Euro flossen seit 1996 dafür in das Plattenbau-Gebiets, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. 4,4 Millionen steuerten Land und Europäische Union (EU) aus dem Förderprogramm „ZiS 2000 – Zukunft im Stadtteil“ bei. Rund 1,6 Millionen hatte die Stadt dazugegeben. Zudem seien 13,2 Millionen Euro aus der Städteförderung in den Schlaatz geflossen, so Baatz. Bis auf 2,4 Millionen Euro sei alles ausgegeben. Der Rest soll 2007 vor allem für die Sanierung der wichtigsten Straßen im Wohngebiet verwendet werden.

Mit den ZiS-Geldern sanierte Stadtkontor 2003 die Medienwerkstatt neben dem Bürgerhaus im Schilfhof und die Kindertagesstätte „Kinderhafen“. Es folgte unter anderem der Umbau der Weidenhof- Grundschule samt Turnhalle im Schilfhof. Auch das Sportzentrum Schlaatz- Waldstadt in der Drewitzer Straße wurde mit rund zwei Millionen ZiS-Euro gebaut. Zudem realisierte der Sanierungsträger mit den Fördergeldern ein Schlaatzer Internetportal und die Stadtteilzeitung TauZone. Im Frühjahr 2004 finanzierte sie damit den Abriss der ehemaligen Gaststätte „Auerochs“ gegenüber des Bürgerhauses. Die entstandene Freifläche gestaltete das Planungsbüro „Dietzen und Teichmann“ aus Berlin für rund 650 000 Euro um. Gestern endeten dort die letzten Arbeiten: Bildhauer Rainer Fürstenberg vollendete die Skulpturen-Gruppe vor der Weidenhof-Schule, die er zusammen mit den Schülern geschaffen hatte. Im Frühjahr 2007 soll „Dietzen und Teichmann“ einen Innenhof am Biberkiez umformen. Die Baukosten von rund 800 000 Euro zahlten größtenteils die Wohnungsunternehmen, so Baatz.

Durch die bisher getätigten Investitionen habe die Stadt die Bergab-Entwicklung des Stadtteils gestoppt“, so Jakobs. Im Jahr 2000 hätte der Schlaatz noch gedroht „sozial zu kippen“, sagte der Oberbürgermeister. Damals standen 13 Prozent der Wohnungen leer. Sechs Jahre später seien nur noch drei Prozent der Wohnungen nicht besetzt. Im Zuge der Sanierungen seien besonders in den Jahren 2003 und 2004 viele Menschen in das Wohngebiet gezogen, so Baatz. Auch der Geburtensaldo steige wieder: Wurden 2000 nur 26 Menschen mehr geboren als gestorben sind, habe sich die Zahl seit 2003 auf über 30 erhöht. Im vergangenen Jahr lag der Schlaatzer Geburtensaldo bei 32 Personen. Dafür, dass dieser positive Trend erhalten bleibt, soll nun das Geld aus dem neuen Förderprojekt „Soziale Stadt“ sorgen. Welche Projekte genau damit unterstützt werden, stehe noch nicht fest, erklärte Baatz. Die Stadt entwickle derzeit unter Federführung des Sanierungsträgers gemeinsam mit den sozialen Trägern und Einrichtungen des Stadtteils und den Wohnungsunternehmen ein Handlungskonzept für den Schlaatz. Nach diesem soll sich auch die Verteilung der Fördergelder richten.

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