Von Jan Brunzlow: Millionen für die Forschung
Die Universität investiert zwei Drittel der Konjunkturmittel in technisches Know-how, den Rest in Häuser
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Golm - Die erste Million ist sichtbar. Seit einigen Wochen stehen Baugerüste an Gebäuden der Universität in Golm, bis Ende des Jahres soll unter anderem die alte Sporthalle am Standort saniert sein. Etwas mehr als ein Drittel der 14 Millionen Euro, die die Universität Potsdam aus dem Konjunkturpaket II erhalten hat, werden in die Substanz der Gebäude investiert, der überwiegende Teil stehe allerdings der Lehre zur Verfügung. Wie Andreas Peter von der Uni erklärte, würden 8,8 Millionen Euro für das technische Know-how der Hochschule ausgegeben.
Doch nicht alles Nötige konnte die Uni über das einmalige Zusatzprogramm finanzieren – die Sporthalle im Park Babelsberg hat sie in den letzten Wochen gar abreißen lassen.
Monatelang haben Studenten für den Erhalt der Sporthalle gekämpft. Eine Unterschriftensammlung wurde dabei von der Landtagsabgeordneten Klara Geywitz (SPD) an Uni-Präsidentin Sabine Kunst übergeben. Doch es half nichts, die Uni-Leitung hat kein Geld für die Sanierung der Sporthalle, die für den Hochschulsport genutzt worden ist, ausgegeben und die Halle im Babelsberger Park ersatzlos geschlossen. Inzwischen ist das Areal planiert, die Halle weg. Dafür investiert die Uni in das Gebäude der alten Sporthalle in Golm. Es ist eines von fünf Hochbauprojekten, das mit Mitteln aus dem Konjunkturprogramm ermöglicht wird. Neben der Sporthalle sollen in Golm das Haus 14, bekannt als Stasi-Hochhaus der früheren Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit, sowie das Haus 1, eine ehemalige Kaserne aus den 1930er Jahren und Haus 19 saniert werden. Am Standort Neues Palais werde in das Nebengebäude des Sportplatzes investiert, so Peter. Die Arbeiten sollen bis Ende 2011 komplett abgeschlossen sein, denn dann müssen die Mittel aus dem Konjunkturprogramm auch abgerechnet sein.
Mehr Leistung für IT-Dienste und einen geringeren Energieverbrauch erhofft sich die Uni von neuen Servern. Allein dafür werden circa 700 000 Euro ausgegeben, erklärte Peter. Das Zeik, die Zentrale Einrichtung für Informationsverarbeitung und Kommunikation, wird die Technik erhalten. Das Geld dafür ist bereits bewilligt. Auch ein hochauflösendes Raster- Elektronenmikroskop im Wert von etwa 550 000 Euro sei angeschafft worden.
Es gibt allerdings auch Projekte, die derart teuer sind, dass sie laut Peter nicht in das Budget gepasst haben. Als Beispiel nennt er das Heizhaus am Standort Neues Palais. Die Heiztechnik sollte erneuert werden, doch das Projekt muss warten.
Die Potsdamer Hochschulen profitieren vom Konjunkturpaket II in hohem Maße. Allein 35 Millionen Euro fließen an die Hochschulen und das hiesige Studentenwerk, landesweit sind 70 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden. Die Uni Potsdam als größte Einrichtung in der Mark erhält mit 14,6 Millionen Euro auch den größten Anteil der Fördermittel.
Auch die Filmhochschule HFF in Babelsberg hat mit ihren 1,7 Millionen Euro viel vor: Zum einen will sie den „digitalen Workflow“ in der Filmproduktion ausbauen. Ein Drittel der Summe soll für digitale, also bandlose Filmproduktion verwendet werden. Die Fachhochschule hat sich mehr vorgenommen, als mit den für sie vorgesehenen 1,9 Millionen Euro möglich ist. An der Pappelallee sollen unter anderem ein Labor für Gebäudeeffizienz aufgebaut, die IT-Infrastruktur energieeffizient optimiert und neue Forschungsgeräte angeschafft werden.
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