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Landeshauptstadt: Millioneninvestitionen in Golm

Erster Spatenstich für Tunnelprojekt / Plattner und Braun bauen neue Fabrik mit 400 Arbeitsplätzen

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Golm - Nun wachsen auch in Golm Ost und West zusammen: Gestern wurde der erste Spatenstich für die seit einem Jahrzehnt diskutierte Verkehrsverbindung zwischen dem Universitätsgelände östlich der Bahnstrecke sowie dem Wissenschaftspark Golm westlich vollzogen. Knapp neun Millionen Euro werden in den kommenden zwölf Monaten in eine neue Straße, in den Tunnel unter der Bahnlinie, Parkplätze sowie die Erneuerung des Bahnhofsvorplatzes investiert. Gut zwei Millionen Euro für den öffentlichen Straßenbau sind private Gelder von SAP- Gründer Hasso Plattner, der im November gemeinsam mit Uwe Braun einen weiteren Grundstein für ein Forschungszentrum mit 400 Arbeitsplätzen in Golm legen will und dessen neu aufgestellter Bebauungsplan für die Grauen Kasernen an der Nedlitzer Straße demnächst beraten werden soll.

In Golm hatte bereits Ende September der damalige Staatssekretär und inzwischen designierte Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) einen Fördermittelbescheid des Landes in Höhe von 800 000 Euro für die Baumaßnahmen rund um den Bahnhof Golm übergeben. Nun kam die zweite Rate in Höhe von 4,28 Millionen Euro für Straßenbau – das ergibt mehr als fünf Millionen Euro Fördermittel für die Baumaßnahme. Der bei Fördermitteln übliche Eigenanteil der Stadt ist laut Verwaltung durch eine städtebauliche Vereinbarung von Plattner übernommen worden. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) erklärte gestern, durch die Investitionen würden weitere 16,5 Hektar Fläche für neue Gewerbe-, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen zur Verfügung stehen. Neben der Uwe Braun GmbH und Hasso Plattner würden mit weiteren Interessenten bereits Gespräche geführt, so Jakobs.

Die Uwe Braun GmbH aus Lenzen an der Elbe, an der Software-Milliardär Plattner Anteile hält, will im ersten Schritt bis zu 400 Arbeitsplätze in dem Innovationszentrum mit forschungsnaher Produktion schaffen. Die Produktion im nordbrandenburgischen Lenzen soll bestehen bleiben, während in Potsdam geforscht und entwickelt werden soll. 28 Millionen Euro sollen dafür auf 18 000 Quadratmetern in Golm investiert werden. Nach Potsdam zieht es Self-Made-Unternehmer Braun der Fachkräfte wegen. Drei Jahre lang habe er versucht, qualifiziertes Personal in den nordwestlichsten Teil Brandenburgs zu locken – vergeblich. Also kommt er zu den Fachkräften und baut bis Anfang 2008 einen Betrieb für Oberflächeninspektionsmesstechnik auf. Der zweifache Innovationspreisträger des Landes besitzt eigenen Angaben nach etwa 170 anerkannte Patente, darunter auch das Lichtsystem „Sebili“. Eingebaut in ein Fahrzeug, soll es für eine geringere Blendung durch entgegenkommende, für ein reduziertes Einschlafrisiko des Fahrers sowie bessere Pupillenanpassung bei der Tageseinfahrt in eine dunklen Straßentunnel sorgen.

In Golm wird es ab dem kommenden Jahr dann zwei Unterführungen der Bahnlinie geben. Der gegenwärtige Golmer Bahntunnel in der Reiherbergstraße soll 2009 für den Schwerlastverkehr auf eine Durchfahrtshöhe von 4,5 Meter ausgebaut, hieß es seitens der Verwaltung.

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