ATLAS: Mindestens
Die Schlösserstiftung schaut besorgt auf den Mindestlohn? Es ist schon verwunderlich, mit welchen Argumenten eine öffentliche Stiftung sich gegen eine Mindestbezahlung der eigenen Angestellten windet.
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Die Schlösserstiftung schaut besorgt auf den Mindestlohn? Es ist schon verwunderlich, mit welchen Argumenten eine öffentliche Stiftung sich gegen eine Mindestbezahlung der eigenen Angestellten windet. Das Geld sei knapp, die Kosten hoch. Es könnte der Eindruck entstehen, ein bröckelnder Stein sei hier wertvoller als die Arbeit der Angestellten. Mehrkosten von 1,5 Millionen Euro werden befürchtet, wenn die Stiftung den Servicekräften einen Mindestlohn bezahlt. Dabei geht es nicht um 15 Euro brutto pro Stunde sondern um die Hälfte: 7,50 Euro die Stunde. Da drängt sich die Frage auf, was zahlt die Stiftung ihren Mitarbeitern der Tochtergesellschaft eigentlich jetzt? 640 Mitarbeiter hat die Servicegesellschaft, nur 47 sind von der Stiftung einst ausgegliedert worden und hatten lange Zeit noch eine Gehaltsbindung. Neue Kollegen sind weit unter dem Tarif der früheren Mitarbeiter angestellt worden. Nichts ungewöhnliches, viele Privatunternehmen handeln so, selbst städtische Konzerne wie das Klinikum haben diesen Weg gewählt. Das macht es aber nicht besser. Die Stiftung sollte ihre Prioritäten hinterfragen, ob die Sanierung einer denkmalgeschützten Fassade wichtiger ist als eine angemessene, gerechte Bezahlung der Mitarbeiter.
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