Landeshauptstadt: Minervas Kopf unterm Hammer
Die Initiativen für den Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses veranstalten heute ab 19 Uhr eine Auktion im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte am Neuen Markt (PNN berichteten). Die Erlöse sollen zur Sanierung der Minerva-Skulptur des früheren Schlosses verwendet werden, kündigte ein Sprecher gestern an.
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Die Initiativen für den Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses veranstalten heute ab 19 Uhr eine Auktion im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte am Neuen Markt (PNN berichteten). Die Erlöse sollen zur Sanierung der Minerva-Skulptur des früheren Schlosses verwendet werden, kündigte ein Sprecher gestern an. Bei der Auktion kommen Bilder von Modedesigner Wolfgang Joop und Potsdamer Künstlern unter den Hammer.
Die Versteigerung werde von der in Potsdam wohnenden Moderatorin Ulla Kock am Brink geleitet. Zusätzlich zu den Gemälden werden auch drei Kopien des Kopfes der Minerva versteigert. Die Original-Skulptur schmückte bis 1932 das Stadtschloss. Sie wurde damals aufgrund von Beschädigungen durch eine Kopie ersetzt. Minerva ist die Schutzgöttin der Künste und Wissenschaften.
Die Giebelfigur des so genannten Theaterflügels ist die wichtigste der vier erhaltenen Original-Skulpturen des zerstörten Stadtschlosses. Sie wurde 1750 von Johann Gottlieb Heymüller geschaffen und gilt als Meisterwerk des friderizianischen Barocks.
Dank der Aufbewahrung in einem Depot überstand die Original-Minerva den Zweiten Weltkrieg. Dennoch fehlen inzwischen Arme, Nase und Teile des Schildes mit dem Medusenhaupt. Das Schloss war im Krieg stark beschädigt und 1959 auf Anweisung der DDR-Oberen gesprengt worden. Nach dem Willen des Landes soll in den kommenden Jahren an gleicher Stelle ein Landtagsgebäude in den Umrissen des Schlosses errichtet werden.
Die Bürgerinitiative „Mitteschön“ und der Verein Stadtschloss setzen sich für einen originalgetreuen Schlossnachbau ein. Die Restaurierung der Minerva wird nach ihren Angaben etwa 20 000 Euro kosten. Sie soll anschließend in einem Museum präsentiert werden. Den Nachfolgebau des Schlosses soll dafür eine Sandsteinkopie zieren. ddp
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