Landeshauptstadt: Mini-WM mit Mädchen
Im Lustgarten wird heute das Finale für die Kinderweltmeisterschaft angepfiffen
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Innenstadt - Einen Tag bevor die erwachsenen Fußballstars den „Rasen, der die Welt bedeutet“ betreten, wird heute im Potsdamer Lustgarten das Finale der Kinderweltmeisterschaft im Straßenfußball angepfiffen.
Unter dem Motto „Die Welt zu Gast in Potsdam“ spielen 58 vierköpfige Schülerteams aus ganz Deutschland gegeneinander um den Weltmeistertitel. Dazu werden mehr als 1000 kleine und große Zuschauer aus Deutschland sowie unter anderem aus Costa Rica, Ghana und Ägypten erwartet.
„Beim traditionellen Straßenfußball gibt es zum Beispiel keine Schiedsrichter. Stattdessen machen die Mannschaften vor dem Spiel gemeinsame Fairnessregeln aus“, erklärt Ulrich Dill von der Organisation „Brot für die Welt“, die das Projekt „WM-Schulen: Fair Play For Fair Life“ unterstützt. Diesen Gedanken von Fairplay wolle man den Fünft- und Sechstklässlern vermitteln, so Dill. „Wenn sie beim Finale fair spielen, bekommen sie sogar Bonuspunkte.“
Bei der Mini-WM bilden immer vier Grundschüler ein Team, wobei auch immer mindestens zwei Mädchen dabei sein müssen. Auch die Tore gelten nur, wenn mindestens eins von einem Mädchen geschossen wurde. Damit wolle man auch Mädchen eine faire Chance im Männersport geben, so die Veranstalter, zu denen unter anderem die Stiftung Jugendfußball und die Brandenburgische Sportjugend gehören. Jedes Schülerteam vertritt bei dem Turnier ein Mitgliedsland des Weltfußballverbandes Fifa. So will die Potsdamer Grundschule 36/45 (Am Stern) die Fußball-Ehre von Kuba verteidigen, während Deutschland von Grundschülern aus der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria vertreten wird. Diese beiden Mannschaften bestreiten auch das heutige Eröffnungsspiel im Lustgarten, bei dem laut Veranstalter Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck zuschauen wird. Auch dabei sein werde Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, die gemeinsam mit Bundestrainer Jürgen Klinsmann die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hat. Grund dafür sei, dass die Kinder-WM mehr als nur ein Fußballturnier sei, so die Ministerin. Die Schüler hätten sich auch mit dem politischen, sozialen und kulturellen Hintergrund in ihrem Patenland beschäftigt. Die Ergebnisse dieser Projektarbeiten sind zurzeit im Potsdamer Alten Rathaus ausgestellt.
Am Ende des morgigen Spieltages findet dann für alle Fußballer und Fans ein Kulturabend in der Nikolaikirche statt. „Wir werden zwar zur großen Weltmeisterschaft keine Fernseh-Leinwand haben, aber wir sind trotzdem offen für das Thema Fußball“, so Dill von der Entwicklungshilfe. Nach dem aufregenden Tag können die Besucher sich dann in der eigens errichteten Zeltstadt im Lustgarten erholen. Juliane Schoenherr
Juliane Schoenherr
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