
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Miniermotte in die Heizrotte Kastanien-Schädling ist viel seltener geworden
Die Großeinsätze mit Pflanzengift gegen die Eichenprozessionsspinner in Potsdam sind für dieses Frühjahr abgeschlossen – aber wie geht es eigentlich Potsdams Kastanien gut zehn Jahre nach dem ersten Auftauchen der gefräßigen Rosskastanienminiermotte? Zur Erinnerung: Nach einem verheerenden Sommer 2002, als der Schädling schon zur Jahresmitte für welke Blätter an den Kastanien gesorgt hatte, war 2003 in Potsdam erstmals mit dem Insektengift Neemazal gegen die Miniermotten-Raupen vorgegangen worden.
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Die Großeinsätze mit Pflanzengift gegen die Eichenprozessionsspinner in Potsdam sind für dieses Frühjahr abgeschlossen – aber wie geht es eigentlich Potsdams Kastanien gut zehn Jahre nach dem ersten Auftauchen der gefräßigen Rosskastanienminiermotte? Zur Erinnerung: Nach einem verheerenden Sommer 2002, als der Schädling schon zur Jahresmitte für welke Blätter an den Kastanien gesorgt hatte, war 2003 in Potsdam erstmals mit dem Insektengift Neemazal gegen die Miniermotten-Raupen vorgegangen worden. Laubsammelaktionen sollten die Weiterverbreitung des Schädlings, der in hiesigen Breiten kaum natürliche Feinde hat, außerdem eindämmen.
Zehn Jahre später ist die Miniermotte immer noch in Potsdam zu Hause – allerdings weit weniger verbreitet als 2003. Bei Kontrollen an ausgesuchten Kastanien im Spätsommer 2012 habe sich gezeigt, dass der Befall auf etwa zehn Prozent des damaligen Schadens zurückgegangen sei, sagte ein Rathaussprecher auf PNN-Anfrage. Auch bei der Schlösserstiftung ist das Problem längst nicht mehr so dramatisch, sagte eine Sprecherin.
Insgesamt 1195 Kastanien gibt es in den städtischen Straßen – davon 148 rotblühende Kastanien und 1047 Rosskastanien. Hinzu kommen laut Rathaus insgesamt etwa 400 Kastanienbäume in den städtischen Grün- und Parkanlagen.
Das Todesurteil war die Miniermotte zwar bisher für keine der Kastanien im städtischen Bestand, so der Stadtsprecher: „Unbestritten ist allerdings, dass befallene Bäume durch die Miniermotte gestresst und dadurch deutlich geschwächt wurden.“
Gegen den Kleinschmetterling mit dem lateinischen Namen Cameraria ohridella, der vom Süden Europas eingewandert ist, wird auch heute noch in Potsdam vorgegangen: So haben Mitarbeiter des Bereiches Grünflächen in den vergangenen Jahren regelmäßig das befallene Kastanienlaub getrennt gesammelt und einer sogenannten Heißrotte zugeführt – dabei wird das Laub unter Temperaturen von bis zu 70 Grad Celsius kompostiert. Dieses Vorgehen gelte durch die damit verbundene Reduzierung um mindestens eine Generation weiterhin als effektivste Bekämpfungsmaßnahme gegen die Miniermotte, so der Stadtsprecher. jaha
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