Sport: Minimalziel Klassenerhalt
FSV Babelsberg 74 nun mit neuem Trainergespann
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FSV Babelsberg 74 nun mit neuem Trainergespann In der Vorsaison noch auf Rang drei eingekommen, rutschte der FSV Babelsberg 74 in der abgelaufenen Saison der Fußball-Landesklasse West auf Rang neun ab. Die Verantwortlichen des Vereins gaben sich nach außen hin zufrieden, doch insgesamt hatte man mit einem besseren Tabellenplatz gerechnet. In der neuen Saison – wieder in der Staffel Mitte – tritt der FSV 74 mit dem neuen Trainerduo Michael Preik und Christian Lehmann an. Sie lösten Michael Köppchen ab, der sein Traineramt nach sechsjähriger erfolgreicher Tätigkeit – er führte die Elf von der Kreisklasse über die Kreisliga bis in die Landesklasse – zur Verfügung stellte. Der 36-Jährige Michael Preik kickte zuletzt beim Teltower FV, musste sich noch im Juni einer Kreuzband-OP unterziehen, ist aber inzwischen auf dem besten Wege, die gewohnte Mobilität zurück zu gewinnen. Christian Lehmann kommt vom SV Babelsberg 03 III. Er musste seine Torhüterkarriere wegen einer langwierigen Schulterverletzung beenden. Beide hatten in früherer Zeit schon für den FSV 74 die Töppen geschnürt. Ein Vorteil, denn für FSV-Präsident Jörg Kunath war es wichtig, dass „beide die Strukturen ihres neuen Vereins kennen und gute Voraussetzungen bieten, das Landesklassenteam weiter zu entwickeln“. Das große Manko in der abgelaufenen Saison war die eklatante Auswärtsschwäche. Nur sieben (!) Punkte konnten in fremden Gefilden eingefahren werden. Eine imponierende Heimbilanz (31 Punkte) verhinderte Schlimmeres, denn mit nur 38 Zählern taumelte man am Ende sogar in Abstiegsnähe. Den Schritt zu einem homogenen Gefüge konnte die Elf nicht tun. Mit ein Grund, dass die angestrebte Stabilität nicht erreicht wurde. Trainer Preik sieht nach ersten Erkenntnissen auch Defizite im Selbstvertrauen. Wer zu Hause mit Hurra-Fußball die halbe Landesklasse und mehr dominiert, muss auch auswärts in der Lage sein, dem Gegner die Zügel anzulegen. Deshalb hat Preik angekündigt, die Spielweise etwas umzustellen, mehr Deckungstreue und Durchsetzungsvermögen zu fordern. Die Abwanderungsliste vor der neuen Saison enthält in der Region bekannte Namen. Der bitterste Verlust neben Torjäger „Eddy“ Hecht (Werderaner FC) ist wohl der von Andreas Lietzke und Ricardo Brademann (beide zum Teltower FV), weil sie eine sehr gute Saison gespielt haben. Außerdem geht Andreas Müller zum SV Babelsberg 03 III. Überwiegend junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs – wie Lars Böhme, Stefan Bluhm, Thomas Stahlberg oder Christian Rühlemann (vom Studium zurück) – bekommen nun eine Chance und sollen in die Bresche springen. Auf der Torhüterposition steht der von Absteiger Turbine Potsdam gekommene Sven Büttner zusätzlich zur Verfügung. Von Turbine kam auch der erfahrene Wieland Bleissner. Die gute Mischung scheint also wieder zu stimmen. Für das Tor stehen neben Stammkeeper Christoph Aleyt und Büttner noch weitere junge Talente bereit. Der souveräne Roland Müller wird im Abwehrzentrum fehlen. Seine Rolle könnte Wieland Bleissner – mit viel Übersicht und mehr spielerischer Ausstrahlung ausgestattet – übernehmen. Feste Größen werden daneben Benjamin Kaufmann und Raik Fangmann sein. Im Mittelfeld scharen sich mit René Müncheberg, Torsten Ahlefeldt, Sascha Rosenkranz, Daniel Pahl und Sebastian Seehausen viele konkurrenzfähige Akteure. Vom technisch versierten Tim Wolff erwartet Trainer Preik eine weitere Steigerung, vor allem mehr Kreativität in der Vorwärtsbewegung. Wer die Rolle von „Knipser“ Edgar Hecht übernehmen soll, bleibt abzuwarten. Christian Dietze, der kopfballstarke Roy Bottin oder der dynamische Andreas Lange sind auch für Preik erste Wahl. Er wird bei der Konsolidierung des Teams aber Geduld aufbringen müssen. Die Mannschaft bietet nach Preiks Auffassung viel Potenzial. Gelingt es ihm, ihr wieder Team- und Kampfgeist sowie mehr Mut einzuhauchen, sollte sie mehr erreichen, als das von den Trainern Preik und Lehmann formulierte Minimalziel „Klassenerhalt“. Ein erster echter Gradmesser wird der Auftakt im Landespokal am 30 Juni beim Landesligaabsteiger Empor Schenkenberg (15 Uhr) sein. Heimstärke kontra Auswärtschwäche – der FSV 74 hat sich vorgenommen, den Bock umzustoßen.
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