Landeshauptstadt: „Miniparkhaus“ geplant
Villa Schöningen: Bauausschuss votiert für B-Plan
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Berliner Vorstadt - Auf dem Areal der architektur-historisch bedeutsamen Villa Schöningen des Architekten Ludwig Persius (1803-1845) wird es ein „Miniparkhaus“ geben. Diese Formulierung wählte der Vorsitzende des Bauausschusses Christian Seidel (SPD) auf der Sitzung des Ausschusses am Dienstagabend. Dessen ungeachtet fand der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 35-3 „Schwanenallee/Berliner Straße“ im Ausschuss eine große Mehrheit. Damit nimmt das Vorhaben einer Sanierung der Villa direkt an der Glienicker Brücke durch den Inhaber Matthias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, eine wichtige parlamentarische Hürde. Folgt die Stadtverordnetenversammlung der Empfehlung des Bauausschusses, steht dem wegen des desolaten Zustand der Villa allgemein als dringlich angesehenen Projekt baurechtlich nichts mehr im Wege. Im Herbst vergangenen Jahres hatte Döpfner den Sanierungsbeginn für die Villa mit „Mitte 2008“ angegeben.
Die jüngsten Änderungen im Bebauungsplan erfolgten im Zuge der Stellungnahmen öffentlicher Institutionen. So muss der im hinteren Bereich des Grundstückes geplante Parkplatz durch Garagen ersetzt werden, weil das Landesumweltamt Lärmschutzprobleme monierte. Der Abstand zwischen den Parkplätzen und der benachbarten Wohnbebauung sei zu gering. Der Bau der „Garagen“ sei eine „gravierende Forderung“, erklärte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann. Er versicherte, dass es sich keineswegs um Fertigbeton-Garagen handeln werde, sondern um eine Anlage zur Überdachung der Stellplätze zur Schallvermeidung. Diese soll stark eingegrünt werden, damit es optisch möglichst wenig wahrnehmbar ist. Ausschuss-Chef Seidel konstatierte, die Garagen-Variante sei „nicht das non plus ultra“.
Ein bisher an der Berliner Straße vorgesehenes Ausstellungsgebäude fällt den aktuellen Planungen zufolge weg. In der Villa Schöningen selbst soll es ein Restaurant mit Ausstellungsfläche und eine südwestlich ausgerichtete 200 Quadratmeter große Terrasse geben. Ferner ist ein Wohnneubau auf dem Villen-Areal vorgesehen. Die Sanierung der Villa Schöningen war unter Vorbesitzer Dieter Gralfs an gravierenden Denkmalschutz-Bedenken gescheitert. gb
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