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Sport: Minute 54

VfL-Handballer bezwangen den Tabellenvierten Tarp/Wanderup mit 34:32

Stand:

Der Trainer des Handball-Regionalligisten 1. VfL Potsdam, Alexander Haase, war nach dem Heimspiel gegen die HSG Tarp/Wanderup sichtlich angespannt: „Die Spieler können den Kampf auf dem Feld austragen, aber als Coach geht das nicht.“ Doch auch ohne das Eingreifen ihres Übungsleiters konnten die Potsdamer Handballer ihre wichtige Partie der Aufstiegsrunde gegen den Viertplatzierten mit 34:32 (16:16) für sich entscheiden.

Die etwa 400 Zuschauer in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee sahen eine ausgeglichene Begegnung, in der sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnten. Beim VfL fiel auf, dass in der Offensive variabel gespielt wurde. Doch beim Beschützen des eigenen Gehäuses mangelte es an der nötigen Konzentration und Aggressivität. Dass auch die Torleute Christian Pahl und Stefan Wagner (ab 37.) kaum eine Hand an den Ball bekamen, führte Marc Thiele auf das gesamte Defensivverhalten zurück: „Die Abstimmung passte heute nicht.“

Die Gäste präsentierten sich als die erwartet torhungrige Mannschaft – nicht grundlos haben sie die meisten Treffer aller zehn Teams der Aufstiegsrunde erzielt. Potsdam hielt aber den Anschluss, da vor allem Rückraum-Hüne Victor Pohlack groß auftrumpfte und bis zur 40. Minuten, ab der er in Manndeckung genommen wurde, schon acht Mal ins Netz traf. „Ich habe keine Ahnung, woran das lag. Die letzten Spiele war ich nicht gut und ich weiß, dass man von mir mehr erwartet, als zwei oder drei Treffer pro Spiel.“

Neben Pohlack hob Trainer Haase auch Kreisläufer Marc Thiele, der Strafwürfe erkämpfte oder selbst energisch vollendete, und Pawel Kaniowski heraus. „Wir sind sehr zufrieden, da die HSG eine der stärksten Mannschaften ist. Für uns ist es anscheinend besser, wenn wir gegen gute Gegner spielen“, resümierte Mittelmann Kaniowski. Entscheidend für den sonntäglichen Erfolg war die 54. Minute: Der angreifende VfL war beim Stand von 28:26 in Unterzahl. Linksaußen Steffen Baumgart wurde angespielt, sprang aus ganz spitzem Winkel in den Kreis und warf eine Bogenlampe über den Keeper, die sich rechtzeitig senkte und im Tor landete. Potsdam wehrte den Gegenzug ab, Kaniowski setzte sich durch und markierte das vorentscheidende 30:27.

So schnell die VfLer den Ball in der Begegnung warfen, so flach halten sie ihn verbal: Bevor sich eingehender mit zwei möglichen Entscheidungsspielen gegen Tabellenführer LHC Cottbus befasst werde, müssten erst die letzten beiden Spiele gewonnen werden.

1. VfL: Pahl, Wagner; Pohlack (10), M. Thiele (6), Böhm (1), Hoffmann (1), Kärsten, Schugardt, Bolduan (3/2), Pawlazyk (3/1), Kaniowski (7), Rupprecht (1), Lenser, Baumgart (2), Kurtz.

Benjamin Unger

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