Dass herrenlose Hunde im Potsdamer Tierheim mit einer Ausnahmegenehmigung in zu kleinen Zwingern hausen, ist eine zutiefst unschöne Situation. Da verwundert es sehr, dass die Prozedur zum Bau eines neuen Tierheims durch die geplante Suche nach einem neuen Betreiber künstlich verlängert wird. Noch im Februar hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs dem Tierschutzverein gute Arbeit bescheinigt. Warum nun ein neuer Betreiber her soll, bleibt das Geheimnis von Teilen der Stadtverordnetenversammlung und der Verwaltung. An der Leistung des Tierschutzvereines kann es nicht liegen – die Zahl der freiwilligen Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder geht in die Tausende. Es ist kaum anzunehmen, dass ein anderer Betreiber das Niveau halten kann. Wäre von der Rechtsabteilung der Stadt schon vorab auf die Notwendigkeit einer europaweiten Ausschreibung für die Tierheim-Trägerschaft hingewiesen worden, gäbe es den Beschluss mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht. Dann könnten sich alle Beteiligten heute schon über das neue Tierheim unterhalten, anstatt sich über die Misere im alten zu streiten.
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