Sport: Missglückte Mission
Potsdams Triathleten verfehlten in Saarbrücken die Qualifikation zur U23-Weltmeisterschaft auf Madeira
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Potsdams Triathleten verfehlten in Saarbrücken die Qualifikation zur U23-Weltmeisterschaft auf Madeira Gedrückte Stimmung herrschte Samstagabend im Auto, als Trainer Ron Schmidt mit den drei Triathleten Christian Prochnow, Jannis Klausch und Philipp Herrmann vom Zeppelin-Team im OSC Potsdam 900 Kilometer weit von Saarbrücken heimwärts düste: Hinter dem Quartett aus dem Luftschiffhafen lag eine missglückte Mission: Zumindest eine Fahrkarte zu den diesjährigen U23-Weltmeisterschaften im Mai auf Madeira wollten die Zeppeline bei der einzigen Qualifikation dafür am Olympiastützpunkt Saarbrücken erkämpfen – doch die Potsdamer gingen leer aus. „Das war ein ziemlicher Reinfall“, gestand „Paule“ Prochnow nach der Rückkehr gegenüber PNN. Potsdams derzeit bester Triathlet, der nach zweiwöchiger Erkrankung – was genau er hatte, erfährt er heute – erst in den Tagen vor der WM-Qualifikation wieder mit dem Training beginnen konnte, wurde auch das Opfer etwas widersprüchlicher Aussagen im Vorfeld, die Trainer Schmidt so zusammenfasste: „Erst hieß es, wir könnten nach allen Kriterien der Vernunft – das heißt vor allem hinsichtlich eventueller gesundheitlicher Risiken – entscheiden, ob Paule startet. Dann hieß es, er müsse unbedingt antreten und erhalte bei Nichterfüllung der Normzeiten eine weitere Chance. Die soll es nun aber doch nicht mehr geben“ Im 1500-m-Schwimmen blieb Prochnow trotz des Handicaps im Vorfeld als Drittschnellster der U23 mit neuer persönlicher Bestzeit von 18:04,9 min deutlich unter der WM-Normzeit (18:15 min). Auch Klausch (18:43,1) und Herrmann (18:42,5) als Sechster bzw. Siebenter unterboten ihre eigenen Bestzeiten. Im 10-km-Lauf am Nachmittag bei Regen, starkem Wind und neun Grad im Saarbrücker Stadionrund musste Prochnow dann doch der fehlenden Kondition Tribut zollen. „Ich dachte, das Laufen geht besser, aber der ständige Gegenwind machte mir zu sehr zu schaffen. Ohne den hätte ich es gepackt“, meinte „Paule“, der mit 32:47,9 min die Normzeit (32:30) verpasste – das war’s. Klausch (31:49,7) und Herrmann (32:16,7) waren hier schneller, hatten aber die Norm im Schwimmen nicht gepackt. Von 18 Bewerbern holte sich in Saarbrücken nur Jan Frodenko vom Potsdamer Erstliga-Kontrahenten Griesheim das WM-Ticket. Heute schon fliegt Schmidt mit dem Zeppelin-Bundesligateam – zu dem Prochnow, Klausch und Herrmann zählen – ins zweiwöchige Trainingslager nach Mallorca. Danach nehmen Klausch und Prochnow in Südafrika am WM-Trainingslager teil; sozusagen als Entgegenkommen der DTU. Ein echter Trost ist das für die Potsdamer jedoch nicht. Michael Meyer
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