Landeshauptstadt: Mission: Mehr Sicherheit Potsdamer Verkehrsbetrieb und Polizei unterzeichneten gestern einen Kooperationsvertrag
Babelsberg - Allein schon das Wort klingt Furcht einflößend: „Angsträume“. Dabei schwingt irgendwie etwas Zwielichtiges, Unheimliches mit.
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Babelsberg - Allein schon das Wort klingt Furcht einflößend: „Angsträume“. Dabei schwingt irgendwie etwas Zwielichtiges, Unheimliches mit. Wo sich diese Angsträume befinden? Im Prinzip überall. An dunklen Hauseingängen, schlecht beleuchteten Straßen, schummrigen Straßenbahnhaltestellen oder abgelegenen Bus-Stopps. An Stellen also, die vielleicht nicht zwangsläufig Orte des Verbrechens sind – die bei den Menschen aber dennoch ein Gefühl des Unbehagens auslösen. Oder, wie es Jörg Barthel, Stellvertretender Schutzbereichsleiter der Polizei Potsdam, in korrektem Beamten-Jargon auf den Punkt bringt: Orte, an denen „das subjektive mit dem objektiven Sicherheitsgefühl nicht übereinstimmt“. Diesen Missstand zu bekämpfen, haben sich Barthel und seine Kollegen zur Aufgabe gemacht, und weil Martin Weis, Geschäftsführer des Verkehrsbetriebs in Potsdam (ViP), darin „ein gleichgerichtetes Interesse“ erkennt, trafen sich die beiden Herren gestern Mittag. In einem Konferenzraum im Büro des Verkehrsbetriebs am Betriebshof an der Fritz-Zubeil-Straße unterzeichneten sie in einer kurzen, trockenen Zeremonie einen Kooperationsvertrag. Er soll die künftige Zusammenarbeit zwischen ViP und Polizei regeln. Zwar arbeiten die beiden bereits seit mehreren Jahren zusammen, doch der nun geschlossene Vertrag soll die anstehenden Aufgaben schriftlich festhalten, strukturieren und planen. „Wir wollten unsere Kooperation in einen Guss bringen“, sagte Barthel, nachdem er mit grober Strichführung seine Unterschrift unter das Dokument in der dicken Mappe gesetzt hatte. „Die Sicherheit unserer Fahrgäste ist eines unserer zentralen Themen“, sagte Martin Weis. Er erhofft sich durch die Zusammenarbeit vor allem einen kontinuierlichen Informations- und Erfahrungsaustausch für die Zukunft. So soll es eine regelmäßige polizeiliche Sicherheitsschulung für die ViP-Fahrer geben, mit konkreten Handlungsanweisungen für den Fall unvorhergesehener Ausschreitungen oder Zwischenfälle. „Die Fahrer sollen einfach sattelfest gemacht werden“, sagte Barthel. Im Gegenzug will die ViP die künftig die Polizei stärker in ihre Tätigkeit einbinden, vor allem bei der Auswertung der in den Fahrzeugen gemachten Videoaufnahmen, sowie durch die kostenlose Mitfahrmöglichkeit in ihren Fahrzeugen. Die Überwachung durch installierte Videokameras hat in der Vergangenheit bereits zu ersten Ermittlungserfolgen geführt, bestätigte Barthel. Der ein oder andere Täter, der während eines Vergehens gefilmt wurde, konnte aufgrund der Aufnahmen ermittelt und gestellt werden. Barthel betonte zwar, dass die Fahrzeuge des öffentlichen Personennahverkehrs „keine Horte des Verbrechens“ seien – die Schäden durch Vandalismus betrugen im vergangenen Jahr dennoch mehr als 300000 Euro. hey
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