ATLAS: Misslich
Man mag darüber streiten, welche Bedeutung der Verzicht auf das Vorkaufsrecht für ein Uferweggrundstück am Tiefen See hat. Jahrelang hat öffentlich kein Hahn nach einer durchgehenden Promenade von der Schiffbauergasse bis zur Glienicker Brücke gekräht.
Stand:
Man mag darüber streiten, welche Bedeutung der Verzicht auf das Vorkaufsrecht für ein Uferweggrundstück am Tiefen See hat. Jahrelang hat öffentlich kein Hahn nach einer durchgehenden Promenade von der Schiffbauergasse bis zur Glienicker Brücke gekräht. Dabei dürfte gerade dieser Bereich zu den attraktivsten Strecken zählen, bietet er doch einerseits malerische Blicke auf den Unesco-Welterbepark Babelsberg und andererseits auf eine mehr als ansehnliche Bürgerhausbebauung, wenigstens bis zum Glienicker Horn. Schon aus diesem Grunde ist es misslich, wenn die Stadt kurzfristig nicht in der Lage ist, vergleichsweise läppische 150 000 Euro aufzubringen. Nachdem sich 20 Jahre an dieser Stelle praktisch nichts getan hat, wäre es wenigstens ein Zeichen gewesen, dass man an den alten Planungszielen für einen Uferpark festhalten will. Andernfalls kann man den B-Plan gleich einstampfen. Für die juristisch ausgetragenen Kämpfe um die Uferwege am Griebnitz- und am Groß Glienicker See ist der Verzicht ebenfalls kein gutes Signal. Wenn man für das eine 13 Millionen Euro ausgeben will, muss man auch bereit sein, am Tiefen See tief in die Tasche zu greifen.
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