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ATLAS: Missverhältnis

Sie gründete die erste Volksbücherei in Bornstedt, engagierte sich im Kaiser-Friedrichs-Kinderheim und organisierte in ihrer Villa auf dem Mühlenberg Lesungen, Vortragsabende und Hauskonzerte. Käthe Pietschker hat sich um Potsdam verdient gemacht.

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Sie gründete die erste Volksbücherei in Bornstedt, engagierte sich im Kaiser-Friedrichs-Kinderheim und organisierte in ihrer Villa auf dem Mühlenberg Lesungen, Vortragsabende und Hauskonzerte. Käthe Pietschker hat sich um Potsdam verdient gemacht. Als ihr Sohn Werner Alfred im Jahr 1911 mit einem selbst entwickelten Eindecker abstürzte, stiftete sie das Werner-Alfred-Bad und schenkte es der Potsdamer Bevölkerung. Straßennamen sind kein schlechter Weg, sich an solche Potsdamer Geschichten und Lebensläufe zu erinnern. Man mag die Quotendiskussion in Wirtschaft und Politik belächeln, derzeit werden Frauenquoten ja überwiegend auf freiwilliger Basis umgesetzt. Was die Potsdamer Grünen wollen, ist viel weniger: in den kommenden fünf Jahren das Missverhältnis von Männern und Frauen bei Straßennamen – es beträgt fast eins zu neun – etwas aufzulösen. Käthe Pietschker und ihre Geschichte haben es verdient, dass man sich ihrer erinnert. Und es gibt viele andere Frauen in der Stadt, die drohen, in Vergessenheit zu geraten. Sie hatten es in grauer Vorzeit oft schwer genug, in der Geschichtsschreibung überhaupt wahrgenommen zu werden. Bei den Potsdamer Straßennamen könnte man es ihnen vielleicht tatsächlich etwas einfacher machen.

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