Landeshauptstadt: Mit Bauchtanz und Buletten
Erste deutsch-türkische Woche auf dem Luisenplatz bis 25. Mai
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Dem internationalen Flair Potsdams hat bisher eine Variante gefehlt – die türkische. Das soll sich nun durch die deutsch- türkische Woche auf dem Luisenplatz ändern. Sie findet bis zum 25. Mai statt. An 30 Ständen werden türkische Waren und auf der Bühne Kultur vom orientalischen Tanz bis zur Popmusik und dem Volkslied aus des Deutschen liebstem Reiseland angeboten. Das Programm beginnt jeweils 17.30 Uhr und endet mit Rücksicht auf die Anwohner und das Krankenhaus um 20.30 Uhr.
Verabredet wurde die Organisation einer solchen interkulturellen Woche auf dem Weltkongress der Industrie- und Handelskammern (IHK) in Istanbul 2007 durch den Potsdamer IHK-Präsidenten Victor Stimming und die Istanbuler Kollegen. Doch ohne einen Verein geht auch deutsch-türkisch nichts. Der Verein wurde im Dezember 2006 gegründet, heißt Türkisch-Deutscher Club Potsdam e. V. und organisierte den Länder-Treff. Dabei legten sich besonders Doreen Ramsperger und Hikmet Güvenc ins Zeug, die eine Landwirtschaftsstudentin, der andere Mitarbeiter der türkischen Botschaft in Berlin und Wahlpotsdamer.
Ramsperger kam über Freunde zum Potsdamer Verein. Sie wollte gern türkisch lernen, um sich mit ihren Nachbarn besser unterhalten zu können. „Ich glaube ich bin die einzige Deutsche in meiner Wohngegend.“ Das ist Berlin-Gesundbrunnen. Mit ihren Nachbarn versteht sie sich gut und hat über einen Kurs an der Voltaire-Schule in Potsdam auch schon Anfangstürkisch gelernt. Die Kurse organisierte wiederum Güvenc, dessen Söhne die Voltaireschule besuchen. Ramsperger findet, dass türkisch eine sehr schöne, klangvolle Sprache ist. Ob das stimmt, können die Potsdamer unter anderen beim Bühnenprogramm nachprüfen, das Liedgut in türkischer Sprache bringt. „Wir verwenden aber europäische Konzertinstrumente mit elektronischer Verstärkung“, sagt Necati Seren, der für das Bühnenprogramm verantwortlich zeichnet. Er meint, dass er die beiden Kulturen recht gut zusammenbringen kann.
Der als Opernsänger ausgebildete Seren kam mit sechs Jahren nach Deutschland und versteht sich auf „wohltemperierte Musik“, sagt er. Für ihn ist die Woche eine Potsdam-Premiere. Die Türken haben die Havelmetropole ohnehin noch nicht so recht für sich entdeckt. Güvenc schätzt, dass etwa 300 bis 350 Türken in Potsdam wohnen. Viele pendelten noch hierher zur Arbeit, wohnten aber in Berlin.
An den Ständen können typisch türkische Waren wie Ledertaschen, Lampen, Tee oder Schmuck gekauft werden. Dazu gibt es Raki, deutsches Bier und Säfte. Und es wird auch Bulette auf türkisch angeboten, nämlich nur aus Rinderhackmasse.
Heute wird prominenter Besuch aus Instanbul erwartet. IHK-Generalsekretär Mete Meleksoy und eine Delegation aus der Stadt Bursa will sich den Markt ansehen und dann mit der Potsdamer IHK das 110-jährige Bestehen feiern.dif
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