Sport: Mit Biss und Schlagkraft Motor-Boxer empfangen den BC Straubing
Ralph Mantau will sich erst gar nicht den Rechercheaufwand machen. Zu lange sei es her, dass die Boxriege des SV Motor Babelsberg mal auf dem letzten Tabellenplatz stand.
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Ralph Mantau will sich erst gar nicht den Rechercheaufwand machen. Zu lange sei es her, dass die Boxriege des SV Motor Babelsberg mal auf dem letzten Tabellenplatz stand. Und zum anderen ist es für den Trainer und Manager ohnehin nur eine Momentaufnahme, dass sein Boxteam in der aktuellen Bundesliga-Saison derzeit am Tabellenende rangiert. „Da gehören wir nicht hin“, sagt Mantau nahezu kategorisch. Vielmehr sieht er seine Boxer, die im Vorjahr deutscher Vizemeister wurden, am Ende der Saison wieder auf dem Treppchen. Theoretisch sei immer noch der zweite Platz machbar, „aber realistisch ist Rang drei“, so Mantau.
Den dafür nächsten Schritt wollen die Motor-Boxer am morgigen Samstag machen, wenn der BC Straubing zu Gast im Toyota Autohaus ist (18 Uhr). „Wir kommen gar nicht umhin, diesen Kampf zu gewinnen“, sagt Mantau. Zum einen werde das gewohnt engagierte Publikum die Babelsberger Boxer antreiben. Zum anderen erhebt Mantau einen Sieg im fünften Saisongefecht zur Pflicht, wenn es in der Tabelle nach oben gehen soll.
Bei der Forschung nach Ursachen, die zu den bisherigen drei Saisonniederlagen bei einem Sieg führten, ist Mantau durchaus fündig geworden. „Einige Kämpfe gingen unglücklich verloren, bei anderen fehlte der letzte Biss“, sagt er. Ein erheblicher Rückschlag sei der Schwergewichtskampf von Florian Schulz im Heimduell gegen den Velberter BC im Dezember gewesen. Mit einem Sieg im letzten Schlagabtausch des Abends vor heimischem Publikum hätte Schulz den Babelsberger Erfolg über den Serienmeister klarmachen können. Doch Schulz stand wie gelähmt im Ring – für Mantau bis heute unerklärlich. „Das ganze Team und auch die Zuschauer waren entsetzt. Das saß bei allen tief“, beschreibt er ein regelrechtes Trauma.
Die Konsequenz von Schulz’ Auftritt wird auch am morgigen Samstag zu sehen sein: „Er wird in dieser Saison nicht mehr boxen“, sagt Mantau. Stattdessen kann sich das Publikum wiederum auf Vitalijus Subacius freuen. Der litauische Boxer begeisterte die Zuschauer bereits bei seiner Rückkehr im Januar mit seinem Sieg im Schwergewicht gegen Nordhausen. „Er wird auch morgen in den Ring steigen“, kündigte Mantau an. Auf den 35-jährigen Box-Veteran könne er sich genauso verlassen wie auf den 19-jährigen Litauer Aimantas Stanionis. Auch der Weltergewichtler wird gegen Straubing dabei sein.
Noch nicht angefreundet hat sich Mantau mit dem neuen System, nach dem die Kampfrichter über Sieg oder Niederlage bewerten. Dabei fließen nicht nur Treffer in die Bewertung ein, sondern auch das taktische Verhalten der Boxer – sowohl im Angriff als auch in der Defensive, um Treffer zu vermeiden. Mitunter dominiere da noch zu sehr die subjektive Einschätzung der Kampfrichter, die Mantau nicht immer nachvollziehen könne. „Das ist sicherlich auch ein Faktor für unsere derzeitige Situation“, sagt er. Peter Könnicke
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