zum Hauptinhalt

VRNowCon in Potsdam: Mit Brille in den Kampf

Filmpark-Chef Friedhelm Schatz beschäftigte sich auf der „VR Now“ mit virtueller Realität.

Von Sarah Kugler

Stand:

Mit dem kleinen Muck um die Wette rennen oder einen Schwertkampf mit Prinz Eisenherz persönlich ausfechten? So abwegig ist das gar nicht, denn solche oder zumindest so ähnliche Ideen werden gerade im Filmpark Babelsberg besprochen. Konkrete Pläne kann Filmpark- Chef Friedhelm Schatz zwar noch nicht verraten, aber er habe das Thema der virtuellen Realität fest im Blick. Das sagte er den PNN am gestrigen Mittwoch auf der „VR Now“ in der Schiffbauergasse, einer Konferenz, die sich mit virtueller Realität (VR) in allen möglichen Bereichen beschäftigt: im Journalismus, den sozialen Medien, der Pornoindustrie oder der Freizeitgestaltung.

Ein ganz großer Name im letzteren Bereich ist derzeit der Amerikaner James Jensen, Mitbegründer des Unternehmens The Void, das größere Freizeitparks mit virtuellen Erlebnissen aufbauen möchte. In kleinerer Form ist das sogar schon gelungen: Mitte dieses Jahres eröffnete „Ghostbusters Dimension“ im New Yorker Madame Tussauds, benannt nach dem bekannten Kinofilm. Der Besucher von „Ghostbusters Dimension“ wird dabei zum Geisterjäger. Ausgestattet mit einer speziellen Brille und einer Spezialweste betritt er einen Raum, der sich dank des technischen Equipments in eine New Yorker Geisterszenerie verwandelt. „Durch die Weste sind die Geister wirklich fühlbar, etwa wenn sie deinen Rücken streifen“, erklärte Jensen am Mittwoch. Ihn fasziniere an virtueller Realität vor allem die Möglichkeit, Dinge zu erfahren, die in der realen Welt nicht möglich wären. Ein größerer Themenpark in Utah ist in den nächsten zehn Monaten geplant.

Auch deutsche Freizeitanbieter arbeiten schon mit dem Konzept der virtuellen Realität, etwa der Europapark Rust in Baden-Württemberg. Dort können Besucher in einer großen Achterbahn fahren, die mit Hilfe der virtuellen Brille unter anderem zu einem Flug auf einem pinken Drachen wird. In Düsseldorf hat hingegen erst am vergangenen Wochenende ein „Holocafé“ eröffnet, in dem Gäste vierdimensionale Spiele ausprobieren können.

Das Interesse an dem Thema ist riesig: Etwa 500 Besucher sind am Mittwoch zu der eintägigen Konferenz gekommen, um den verschiedenen Vorträgen zuzuhören oder selbst einmal auf einen virtuellen Berg zu klettern. Auch Friedhelm Schatz war dort, um sich weiter zu vernetzen. Ihm sei es wichtig, die VR-Industrie in der Medienstadt Babelsberg anzusiedeln. Für den Filmpark selbst sei vor allem wichtig, einen Inhalt zu finden, der ein Alleinstellungsmerkmal hat und Technik anzuschaffen, die an 200 Tagen im Jahr acht Stunden pro Tag ununterbrochen durchhält, wie er sagt. „Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Thema“, so Schatz. „Vielleicht können wir nächstes Jahr sogar schon konkrete Aussagen machen.“ 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })