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Landeshauptstadt: Mit dem Drachen war“s am Lustigsten

Kinder und Kulturerbe trafen am Sonntag aufeinander/Insgesamt 8000 Besucher

Stand:

Bornstedt – Obwohl das Krongut von den Sanssouci-Marathon-Läufern geradezu umzingelt war, tat das dem Treffen zum Weltkulturerbetag keinen Abbruch. Im Gegenteil – so mancher Läufer füllte die ausgeschwitzte Flüssigkeit anschließend mit Büffelbier wieder auf. Krongut-Chef Cees Zonneveld war sich da aus der Erkenntnis vergangener Jahre ganz sicher. Diesmal aber kam hinzu, dass der 1. Juni zugleich Kindertag und als erster Sonntag im Juni auch Weltkulturerbetag war und so hatten die Stadt Potsdam und die Schlösserstiftung den Sonntag unter das Motto gestellt: Kinder erleben ihr Unesco-Welterbe. Das Krongut, vor genau sechs Jahren nach der Restaurierung wieder eröffnet, war dabei als Ausgangspunkt für verschiedene Führungen auserkoren worden und es bot sich auch gleich selber als Erkundungsort zum Thema Weltkulturerbe an. Lutz Schöning stand als Gutsführer bereit, musste allerdings die Besucher zum Rundgang immer wieder animieren, denn die wollten lieber dem Bühnenprogramm zuschauen, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen belustigte oder sie ließen ihren Lütten auf dem Parcour hinter der Weinscheune freien Lauf. Wer die Hindernisse richtig umkurvte, bekam eine Belohnung oder konnte sich anschließend als Freizeitmaler bei der Kunstschule produzieren. Das Konzept Kinder und Weltkulturerbe sei sehr gut angekommen, sagte Potsdams Marketing-Chefin Sigrid Sommer. Wie im Vorjahr seien insgesamt rund 8000 Besucher gekommen.

Sozusagen sternförmig konnten die Kulturinteressierten ausschwärmen und sich entweder das Belvedere auf dem Klausberg anschauen oder mit dem Schlossdrachen durch den Park Sanssouci ziehen. Drache Fauch ringelte sich um die Schultern von Gästeführerin Andrea Möller, die sich voll auf ihr junges Publikum eingestellte und in fröhlichen, leichtverständlichen Sequenzen den Kindern das Welterbe nahe brachte. Die Wiedemanns hatten da leider das falsche Los gezogen. Verführt durch das generelle Motto waren sie zur Klausberg-Belvedere-Führung gegangen und die war nun ausgerechnet für Erwachsene gedacht. Jan-Simon (6) und Tim-Jakob (4) langweilten sich sichtlich. Architekt Ulli Böhme, der maßgeblich an der Restaurierung des Belvederes mitgearbeitet hat, versuchte erst gar nicht, die Kinder intensiver einzubeziehen. Dafür konnte man jedes restauratorische Detail von ihm erfahren. Zum Beispiel, dass immer noch vier Millionen Euro nötig sind, um den Jaspissaal auszustaffieren, die Messerschmidtstiftung aber erst einmal den Geldhahn zugedreht hat. Bornstedt war diesmal das Weltkulturerbe-Besichtigungs-Zentrum mit Kirche, Friedhof, und italienischem Dörfchen. Oberbürgermeister Jann Jakobs erklärte sich für das Wetter zuständig und hatte das sehr gut hinbekommen – sonnig mit einer frischen Brise.

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