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Potsdamer bei Olympia 2016: Mit dem Paddelboot in der Achterbahn

Was für ein nervenaufreibendes Finale im Kajak-Einersprint: Der Potsdamer Kanute Ronald Rauhe wurde zunächst als Vierter gewertet, nach Betrachtung des Zielfotos dann aber auf den Bronzerang gesetzt. Ihre zweite Silbermedaille in Rio gewann indes Franziska Weber.

Ronald Rauhe saß auf dem Bootssteg am Ufer der Lagoa de Freitas – mit hängendem Kopf, enttäuscht und frustriert. Soeben hatte der Canadier-Fahrer des KC Potsdam in Rio sein letztes olympisches Rennen bestritten, bei seiner fünften Olympiateilnahme. Im Sprint über 200 Meter hatte der 34-Jährige noch einmal alles reingelegt, am Ende mit einem so genannten Panthersprung die Bootsspitze nach 35,662 Sekunden über die Ziellinie katapultiert. Exakt die gleiche Zeit leuchtete für den Spanier Saul Craviotto. Nach einer gefühlten Ewigkeit des Wartens wurde der Spanier zum Gewinner der Bronzemedaille erklärt.

Mit gesenktem Kopf auf dem Steg sitzend bekam Rauhe nicht mit, dass die Renn-Jury ihn inzwischen gemeinsam mit dem Spanier auf Platz drei gehoben hatte. Der Bundestrainer signalisierte ihm die freudige Wendung. Ungläubig zeigte Rauhe mit drei Fingern an: Wirklich? Dritter? Dann brach es aus ihm heraus, wie ein kleiner Junge hüpfte der Kanu-Veteran über Steg. „Das ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Zuerst wurde ich auf Platz vier eingeblendet. Ich war schon traurig, die Medaille nicht zu haben“, sagte Rauhe.

Webers Akku ist leer, aber sie ist rundum happy

Zwei Tage zuvor war er zusammen mit seinem Teampartner Tom Liebscher bereits im Kajak-Zweier knapp am Podest vorbeigefahren. Ob Rauhe nun noch ein Jahr weiterpaddelt, will er kommenden Wochen entscheiden. „Olympia waren Momente, die mich gefangen und motiviert haben“, sagte der zweifache Familienvater.

Ihre zweite Silbermedaille in Rio hatte ebenfalls am vergangenen Samstag Franziska Weber mit dem K4 gewonnen. Bereits im Zweier war sie mit Tina Dietze Zweite geworden, ein fünfter Platz im K1 über 500 Meter komplettierte ihr Mammut-Programm in Rio. „Ich bin super glücklich, jetzt ist der Akku aber alle“, sagte Weber. 

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