Sport: Mit den Kräften haushalten
Potsdams Triathleten blicken auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück
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Das letzte Rennen seiner Schützlinge verfolgte Ron Schmidt im Internet und ließ sich anschließend per Handy informieren. Der Trainer der Potsdamer Triathleten gönnt sich derzeit Urlaub in Tirol – den letzten Wettkampf der Bundesligasaison brachten die Männer auch ohne ihren Coach bestens über die Runden. Am Schliersee bestritten sie am Samstag den traditionsreichen Alpen-Triathlon über die Olympische Distanz von 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und zehn Kilometer Laufen (PNN berichteten), beendeten das Rennen ohne den im Trainingslager weilenden Routinier Franz Löschke auf dem fünften Platz und standen am Ende der Mannschaftsmeisterschaft als Dritter da.
„Dass Buschhütten und auch Witten ihrer Favoritenstellung gerecht werden, war uns klar“, sagt Ron Schmidt. „Dass wir aber so dicht aufrücken, absolut nicht. Da sollten wir uns für die Herangehensweise im kommenden Jahr Gedanken machen.“ Im November will die Vereinsspitze des Triathlon Potsdam e. V. in Klausur gehen. Ein Thema wird dann sein, wie der Spagat zwischen Erster und Zweiter Liga gemeistert werden soll, oder ob sogar eine noch stärkere Fokussierung auf die Erste Liga erfolgt. „Auch in dieser Saison gab es einige Wochenenden mit mehreren Wettkämpfen“, erzählt Schmidt. „Gerade den jüngeren Athleten kann man das nicht zumuten.“
Eine weitere Frage wirft das Frauenteam auf, das ebenfalls in der Ersten Bundesliga startet. Einen Platz in der Top-Fünf-Wertung hatten sich die Potsdamerinnen fest vorgenommen – am Ende kam allenfalls der sechste Rang heraus. „Wir müssen mit den Kräften haushalten und wohl die Gewichtung verlegen“, sagt Schmidt, der in dieser Saison den gleichen organisatorischen Aufwand wie im Vorjahr zu stemmen hatte, ohne dass sich der erwartete Erfolg bei den Frauen einstellte.
Insgesamt jedoch zeigt sich der Trainer sehr zufrieden mit dem Abschneiden der Potsdamer Triathleten. Bei drei von insgesamt vier Bundesligarennen standen seine Athleten auf dem Podest und auch in der Einzelwertung waren die Potsdamer Dreikämpfer stets auf vorderen Plätzen zu finden. Wie auch in der Wertung der U 23, bei der sich drei Potsdamer auf dem Podest wiederfanden und sich weitere drei Athleten einen Platz in der Top-Ten erkämpfen konnten.
„Und das in Anbetracht der Verstärkung, die sich die führenden Teams aus Buschhütten und Witten herangeholt haben“, unterstreicht der Coach mit Verweis auf die verpflichteten Top-Triathleten aus Australien, England und Frankreich. „Wir sind ein rein deutsches Team, was auch für unsere gute Nachwuchsarbeit spricht“, meint Schmidt. „Und daran wollen wir auch in den kommenden Jahren festhalten.“
Festhalten will auch Christian Prochnow an seiner Karriere. Oft schon gab es bei dem Olympia-15. von Peking Überlegungen, mit dem Leistungssport aufzuhören. Nach dem Erfolg am Schliersee, wo er den zweiten Platz belegte und sich zudem als Sieger des Deutschland-Cups feiern lassen konnte, versicherte er jedoch: „Ich mache weiter.“ Bei den Weltmeisterschaften, die am 20./21. Oktober in Oakland (USA) ausgetragen werden, will er unter die besten 15 kommen, um seinen Kaderstatus zu behalten. Unterstützt wird er dann von Franz Löschke, Stefan Zachäus und Suse Werner.
Henner Mallwitz
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