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Landeshauptstadt: Mit der Kraft von Juda, dem Makkabäer Synagogengemeinde feierte Chanukka-Fest
Innenstadt - Die neue Synagogengemeinde Potsdam hat gestern Abend erstmals ein Chanukka-Fest gefeiert – auf dem Platz der Einheit vor der Wilhelmgalerie. Rabbiner Nachum Presman betonte in seiner Festansprache, welch ein großes Symbol es sei, nun in der Mitte der Stadt das jüdische Lichterfest zu begehen.
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Innenstadt - Die neue Synagogengemeinde Potsdam hat gestern Abend erstmals ein Chanukka-Fest gefeiert – auf dem Platz der Einheit vor der Wilhelmgalerie. Rabbiner Nachum Presman betonte in seiner Festansprache, welch ein großes Symbol es sei, nun in der Mitte der Stadt das jüdische Lichterfest zu begehen. Presman, lange Jahre Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Potsdam, erklärte, mit der in diesem Jahr gegründeten dritten jüdischen Gemeinde in Potsdam werde es gelingen, „richtiges jüdisches Leben“ in Potsdam zu entwickeln. Dazu gehöre eine Synagoge, koschere Läden und koscheres Essen. Der Vorsitzende der Gemeinde, der Dirigent Ud Joffe, erinnerte in seiner Ansprache an Juda, den Makkabäer, einem jüdischen Freiheitskämpfer im zweiten Jahrhundert vor Christus. Er freue sich darauf, was die Gemeinde alles schaffen werde mit der Kraft Judas als Vorbild.
Bei zweistelligen Minustemperaturen entzündeten die Potsdamer Juden das dritte Licht des Chanukka-Leuchters. Chanukka ist ein acht Tage dauerndes, jährlich gefeiertes jüdisches Fest zum Gedenken an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 164 vor Christus. Nach den gemeinsamen Gebeten und dem Zeigen kleiner Videos, die über Chanukka-Feiern in der ganzen Welt einschließlich der Internationalen Raumstation informierten, feierten die Juden mit Pfannkuchen, Eierpuffern, heißem Tee und Glühwein ihr Fest.
Wie der Geschäftsführer der Synagogengemeinde, Jan Aaron Voss, den PNN am Rande erklärte, hat die Gemeinde eine Förderung durch das Kulturministerium Brandenburgs für das Jahr 2011 beantragt. Die dafür notwendige Zahl von mindestens 50 Mitgliedern übersteige die Gemeinde „deutlich“. Als Ziel der nächsten Zeit bezeichnete Voss den „Aufbau einer jüdischen Infrastruktur“. Demnächst werde innerhalb des Gemeindezentrums ein Laden für koschere Lebensmittel eröffnet. Irgendwann werde dann ein jüdischer Kindergarten folgen. gb
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