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Zufrieden. Felix Wolf in Essen nach seinem Rekord über 200 Meter Rücken.

© dpa

Sport: Mit Deutschem Rekord zum Istanbul-Ticket

Potsdamer Felix Wolf erschwamm in Essen Gold, Silber und Bronze / Erkrankte Jaana Ehmcke nicht zu EM

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Felix Wolf war am Sonntag hörbar happy. „Ich bin mit meinen Ergebnissen in Essen hochzufrieden“, erklärte der Schwimmer des Potsdamer SV im OSC, der von den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften einen kompletten Medaillensatz aus dem Ruhrgebiet mit nach Hause brachte – und zwei Tickets zu den Kurzbahn-Europameisterschaften in knapp zwei Wochen in Istanbul. Sowohl sein neuer Deutscher Rekord von 1:50,65 Minuten über 200 Meter Rücken, mit dem er am Samstag den Titel vor Lucien Haßdenteufel (Saarbrücken/1:51,20) gewann, als auch die 51,49 Sekunden, mit denen er gestern über 100 Meter Rücken Zweiter hinter Helge Meeuw (Frankfurt am Main/ 50,28) wurde, bedeuteten die Qualifikation für Istanbul. Am Freitag hatte Wolf über 50 Meter Rücken in 24,46 Sekunden Bronze gewonnen.

Mit seinem Deutschen Rekord blieb der Potsdamer Sportschüler 86 Hundertstelsekunden unter der bisherigen Rekordmarke Meeuws. „Ich wollte diesen Rekord, denn mit meiner bisherigen Bestzeit von 1:51,93 war ich nicht mehr weit weg, und mein Angriff ist mir gelungen“, erzählte Felix Wolf, der seine Bestzeit in einem Hightech-Schwimmanzug der italienischen Firma Jaked erzielte. Bei den EM in der Türkei liebäugelt der im Luftschiffhafen bei Jörg Hoffmann trainierende 20-Jährige nun mit einem Einzug ins Finale. „Mit meiner jetzigen Zeit liege ich auf Platz fünf in Europa“, erzählte er. „Vielleicht schaffe ich es in Istanbul auch, nochmal meinen Deutschen Rekord zu verbessern. Das wird aber schwer.“

Jörg Hoffmann traut dies seinem Schützling durchaus zu – wenn der den Endlauf erreicht. „Da dort aggressiver geschwommen wird, wäre das nicht unmöglich“, meint der Trainer, der Wolf gestern ausdrücklich lobte: „Felix hat sich hier in Essen gut geschlagen.“

Auch Freistil-Spezialistin Jaana Ehmcke war auf einem guten Weg nach Istanbul. Auf den 800 Metern, auf denen sie die Normzeit schon beim Weltcup in Moskau geschafft hatte, sicherte sie sich am Freitag mit Platz zwei das Türkei-Ticket. Da aber ahnte ihr Trainer schon, dass Ehmckes EM-Start wackelt, „denn sie hatte kein richtiges Wassergefühl“, so Hoffmann. Gestern nun wurde seine Ahnung zur Gewissheit: Die 22-Jährige erlitt einen gesundheitlichen Rückschlag und musste ihren Start über 400 Meter Freistil absagen. „Es hat sich gezeigt, dass Jaana noch nicht wieder ganz fit ist – sie wird deshalb auch nicht in Istanbul starten“, erklärte ihr Coach. „Jaana muss jetzt erst einmal wieder richtig gesund werden. So wichtig ist eine Kurzbahn-EM auch nicht.“

Von den anderen Schwimmern des Bundesstützpunktes Potsdam überzeugte vor allem Christian Diener vom PSV Cottbus. Nachdem er am Freitag über 50 Meter Rücken mit 24,74 Sekunden einen neuen Altersklassenrekord aufgestellt hatte, gelang ihm dies am Samstag ebenso mit 1:56,00 Minuten über 200 Meter Rücken. Gestern wollte der 16-Jährige auch über 100 Meter Rücken noch einmal angreifen. Er hatte sich bereits für das Finale qualifiziert, ehe er krank wurde und der Endlauf ohne ihn stattfand. Michael Meyer

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