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Landeshauptstadt: Mit Disziplin und Spaß ins neue Jahr Zum Neujahrsempfang stimmte der Fanfarenzug auf die kommende Saison ein

Nauener Vorstadt - Ein Hand an die Hüfte, Haltung einnehmen und los geht der Fanfarenmarsch. Während der jüngste Nachwuchs des Potsdamer Fanfarenzug-Vereins bei dessen Neujahrsempfang am Samstagabend im Treffpunkt Freizeit kräftig in die trompetenähnlichen Instrumente bläst, wirbeln die Trommler mit ihren Stöcken in der Luft und geben den Takt an.

Von Eva Schmid

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Nauener Vorstadt - Ein Hand an die Hüfte, Haltung einnehmen und los geht der Fanfarenmarsch. Während der jüngste Nachwuchs des Potsdamer Fanfarenzug-Vereins bei dessen Neujahrsempfang am Samstagabend im Treffpunkt Freizeit kräftig in die trompetenähnlichen Instrumente bläst, wirbeln die Trommler mit ihren Stöcken in der Luft und geben den Takt an. Die Augen der Eltern im Publikum glänzen vor Stolz.

„Wir sind alle eine große Familie“, erklärt der Vereinssprecher Eyk Waelisch. In dem seit 47 Jahren bestehenden Verein werde auf Zusammenhalt und Jugendarbeit großen Wert gelegt. Dafür erhält der Verein nicht nur finanzielle Unterstützung durch die Stadt, sondern auch ein Lob der Jugendezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos). Der Fanfarenzug sei ein „Vorzeigeverein“, denn „diese Gemeinschaft hält unglaublich zusammen und den Kindern werden Regeln und Disziplin, also Werte vermittelt, die in Verbindung mit der Musik dann auch Spaß machen.“

Die 150 Vereinsmitglieder müssen jedoch aktiv den Vereinszuwachs fördern: Denn Fanfare zu blasen oder zu trommeln gehöre nicht gerade zu den Boomsportarten, sagt Waelisch. Ganz im Gegenteil, viele Potsdamer Kinder und Eltern müssten oftmals ausführlich informiert werden, „daher sind wir viel in der Stadt mit Auftritten unterwegs, um Werbung zu machen.“ Jedes Jahr kommen zwölf bis 15 Kinder und Jugendliche dazu. Von der Disziplin, wie unter anderem dreimal wöchentliche Proben, lässt sich beispielsweise der neunjährige Robin Fuhrmann nicht abschrecken: „Mit sechs wollte ich schon Trommler werden, dann habe ich erstmal so eine kleine Plastiktrommel bekommen, die war leicht und die konnte ich tragen.“ Doch erst jetzt kann er sich ausprobieren: Frühestens mit acht Jahren werden die Kinder beim Fanfarenzug aufgenommen, da erst dann Zähne durch das Blasen und der Rücken durch das Gewicht der Trommeln nicht mehr zu stark deformiert werden können. Doch danach kann sich das Engagement durchaus lohnen. Der größere Bruder von Robin, der 18-jährige Benjamin Fuhrmann, hat sein Hobby zum Beruf gemacht – er arbeitet als Marschtrommler im Stabsmusikchor der Bundeswehr.

Für die kommende Saison wird bereits eine neue Show vorbereitet – und die Fanfaronade, ein internationaler Wettbewerb der Spielmanns- und Fanfarenzüge, steht wieder an. Mit Freude blickt der Verein auch auf die vergangenen Erfolge zurück – seit den 90er Jahren erhält der Fanfarenzug kontinuierlich Bestplatzierungen bei Weltmeisterschaften. Eva Schmid

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