Landeshauptstadt: Mit einem Eklat zur Toleranz Leibniz-Gymnasium hat Besuch von Schulfamilie
Morgen wird sich in Berlin ein diplomatischer Eklat ereignen. Zwei Staaten streiten – und sollen sich wieder vertragen.
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Morgen wird sich in Berlin ein diplomatischer Eklat ereignen. Zwei Staaten streiten – und sollen sich wieder vertragen. Das Ganze ist ein Planspiel, bei dem sich Schüler des Potsdamer Leibniz-Gymnasiums gemeinsam mit 47 Jugendlichen aus Norwegen im Bundespresseamt als Nachwuchsdiplomaten betätigen dürfen. „Die Schüler können sich so in der friedlichen Bewältigung von Konflikten üben und lernen, wie wichtig Zusammenarbeit ist“, erklärt Uwe Sommerfeld, der stellvertretende Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums. Er ist einer der Gründerväter der Europäischen Schulfamilie (ESF). Unter ihrem Dach sind am Sonnabend mehr als 60 Schülerinnen und Schüler aus Norwegen, Dänemark, England und Holland nach Potsdam gekommen. Sie müssen sich aber nicht nur in der Konfliktlösung üben: Beim „Internationalen Kunstprojekt“ in der Kunstschule Babelsberg entwerfen und nähen 25 Jugendliche seit gestern eine Fahne für die sieben Mitgliedsländer der ESF.
„Ziel der ESF ist es, die Begegnung von Jugendlichen aus europäischen Nachbarstaaten zu fördern“, berichtete Sommerfeld, der den Schüleraustausch seit 1991 organisiert. Die Jugendlichen sind in Gastfamilien untergebracht und gehen noch bis Mittwochabend auf Entdeckungstour durch die Stadt. Am Unterricht werden die Austauschschüler nicht teilnehmen. Trotzdem will Sommerfeld den Gastbesuch nicht als reines Freizeit- und Spaßprogramm verstanden wissen: „Uns geht es darum, dass die Jugendlichen sich mit den nationalen Eigenheiten der anderen auseinander setzen.“ Wie lange er das ESF-Programm in dieser Form aufrechterhalten kann, weiß er nicht: „In den letzten Jahren ist es immer schwieriger geworden, Fördergelder für unsere Projekte zu bekommen“, sagt Sommerfeld. Weil die Gelder von der Europäischen Union nicht mehr so fließen würden wie früher, müsse immer öfter der Förderverein des Leibniz-Gymnasiums einspringen, um auch Kindern aus sozial schwachen Familien die Teilnahme an dem Austauschprogramm zu ermöglichen: „Pro Schüler laufen schnell Kosten von mehr als 300 Euro auf.“am
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