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Mit Gemeinschaftssinn zum Erfolg. Die Handballer des 1. VfL Potsdam  hier mit Trainer Peter Melzer  gewannen am Samstag ihr Zweitligaheimspiel gegen Eintracht Hildesheim mit 31:29.

© Olaf Möldner

Von Thomas Gantz: Mit Energieleistung ans Ziel

Handball-Zweitligist VfL Potsdam besiegte Eintracht Hildesheim nach sehenswertem Spiel mit 31:29

Stand:

Um das Publikum, die beteiligten Spieler und alle, die sich sonst noch irgendwie dafür interessieren, auf ein ereignisreiches Spiel einzustimmen, wird oft ein beliebtes Bild bemüht. Die Rede ist dann davon, dass sich die Gegner „auf Augenhöhe“ befinden. Nicht selten führt diese abgegriffene Formulierung dann in die Irre. Das Geschehen nämlich verläuft zäh, ja verbissen, weil es den Akteuren an Lockerheit fehlt. Am vergangenen Samstag jedoch hätte sie das Kräftemessen der Zweitliga-Handballer des 1.VfL Potsdam mit Eintracht Hildesheim sehr treffend gekennzeichnet. Die Partie endete 31:29 (14:11) für den Gastgeber. 450 Zuschauer sahen in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee dabei das bislang attraktivste und sportlich gehaltvollste Heimspiel des VfL Potsdam in der laufenden Saison.

Der nunmehr schon siebte Sieg des Aufsteigers in Serie entsprang einer Energieleistung, deren Einsetzen dem Spiel nach abwartendem VfL-Beginn (4:8/12.) Fahrt gab. Die Gäste aus Niedersachsen, die vor der Pause gleich drei Siebenmeter nicht im diesmal überwiegend von Christian Pahl gehüteten VfL-Tor unterbrachten, gerieten nach der Pause schon deutlich ins Hintertreffen (16:11/32.), blickten ihrem Gegner, um im Bilde zu bleiben, später jedoch noch zweimal ganz tief in die Augen. Bei Zwischenständen von 22:21 (44.) und 27:26 (55.) für den VfL war da nicht absehbar, welches Ende das Geschehen nehmen würde.

Herausragender Spieler der Partie war Marvin Nartey. Warum Eintracht-Trainer Gerald Oberbeck den in Erscheinungsbild, Bewegungsablauf und Sprungvermögen an den Weltklassespieler Daniel Narcisse (THW Kiel) erinnernden gebürtigen Berliner nicht mehr Spielzeit zubilligte, blieb unverständlich. Der 25-Jährige warf dennoch neun Tore - ebenso viele wie Lasse Kohnagel, der für die Gastgeber nach dem Seitenwechsel acht Mal warf und zudem noch mit einigen gekonnten Zuspielen auf die Außenpositionen aufwartete. In der entscheidenden Phase der Partie begingen die Gäste den folgenschweren Fehler, sich zu sehr auf ihren sehr guten Torhüter Dennis Klockmann zu verlassen und dabei das Zustellen der Anspielräume für Alexander Schmidt zu vernachlässigen. „Dieser taktische Irrtum hat uns heute vom Gewinnen abgehalten“, so Oberbeck hinterher.

Die weiter auf der zweiten Tabellenposition rangierenden VfL-Spieler vermittelten nach der Partie den Eindruck, als hätten sie Gefallen am routinierten Umgang mit dem Gewinnen von Handball-Bundesligaspielen gefunden. In der Tabelle trennen Potsdam und Hildesheim nach neun Spielen in der Tabelle elf Punkte voneinander. Eigentlich unglaublich angesichts der tatsächlichen Kräfteverhältnisse.

In der Eigenwahrnehmung sorgt dies beim VfL nicht für Verwirrung. „Der Sieg heute war irgendwo auch verdient“, so ein Stammzuschauer. Das klang nicht begeistert, traf jedoch zu.

VfL: Pahl, Panzer; Pohlack 2, Melzer 2/1, Barsties, Bolduan 2, Mellack 2, Piske 3, Kohnagel 9/4, Schmidt 5, Urban 1, Sommer 1, Schugardt 4.

Thomas Gantz

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