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Sport: Mit fast 70 noch auf Torejagd Heute 42. Helmholtz- Turnier im Handball

So etwas kann wohl kaum ein etablierter Handballverein vorweisen: Das Traditionsturnier der Potsdamer Helmholtzschule erlebt heute seine 42. Auflage in der Schul-Sporthalle des Leibnitz-Gymnasiums Am Stern.

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So etwas kann wohl kaum ein etablierter Handballverein vorweisen: Das Traditionsturnier der Potsdamer Helmholtzschule erlebt heute seine 42. Auflage in der Schul-Sporthalle des Leibnitz-Gymnasiums Am Stern. Seit 1967 fiel es nicht ein einziges Mal aus, wurde nur irgendwann von Ostern in die Vorweihnachtszeit verlegt. Deshalb war der Nestor der Veranstaltung, der einstige Deutsch- und Geographielehrer Bodo Kloth (79), in den vergangenen Tagen und Wochen besonders aktiv. Da mussten Ehemalige verständigt, Trikots und Stoppuhren besorgt, Schiedsrichter gewonnen und das gesamte Umfeld bis hin zum gastronomischen Ausklang des Treffens organisiert werden. Dabei stützt sich Kloth auf einen kleinen Stab ehemaliger Schüler.

In manchen Jahren fanden nur wenige Helmholtz-Handballer zurück zur einstigen Wirkungsstätte. Beim 40. Turnier waren es 2006 aber immerhin mehr als 80 in drei Damen- und sechs Herrenmannschaften aller Altersklassen. Die Teilnehmer beiderlei Geschlechts sind Jahr für Jahr zwischen etwa 16 und fast 70 Jahren alt – wohlgemerkt: die aktiven Spieler. Zumindest zwei Dinge sind ihnen gemeinsam: der (einstige) Besuch der Schule nahe dem Nauener Tor und die Liebe zu einer rasanten Sportart. Und wenn die betagten Ex-Helmhöltzer rennen, fintieren und werfen, ist jedes altersbedingte Zipperlein vergessen.

Irgendwann im Sommer oder Herbst überkommt Turniervater Kloth immer eine gewisse Unruhe. Wir müssen das Turnier vorbereiten, denkt er dann und trommelt flugs sein „Org.-Komitee“ zusammen. Dazu gehören Gudrun Fahrland, mit ihren 51 Jahren gewissermaßen das jugendliche Glanzlicht, sowie unterdessen ergraute Potsdamer Handballer der 2. Stunde. Das sind solche, die Ende der 50er bis Ende der 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts den Helmholtz- und Potsdamer Handball prägten oder wenigstens beeinflussten. Dieter Polte (69) gehört dazu, seinerzeit eine Stütze des Vereins Post Potsdam und nun schon seit Jahren ältester Aktiver des Turniers. Dazu zählt auch der immer vor Weihnachten ebenfalls aus dem Ruhe- in den Unruhestand tretende Ex-Sportlehrer Helmut Grustat (64), der mit Rotation Babelsberg, DEFA/Dynamo/Wissenschaft und PH Potsdam nach Höherem strebte. Roland Köhler (59) knüpft als einer der Nachfolger Kloths im aktiven Schuldienst die Fäden zwischen einstigen und heutigen Helmholtz-Handballern.

Am Turniertag dann lassen arrivierte Anwälte, Architekten, Diplomaten, Zahnärzte, Oberstudienräte, Stadtwerke-Abteilungsleiter, ja selbst Handball-Trainer, die Hüllen fallen, streifen die fürs Turnier ausgeborgten Trikots über und legen los. Und neben dem Sportlichen hat jeder Turnier-Jahrgang auch etwas von einem Klassentreffen. Wolfgang Jasinski

Wolfgang Jasinski

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