Babelsberg 03 schlug Türkiyemspor mit 3:2 Von Michael Meyer Viel Dusel hatte Fußball-Oberligist SV Babelsberg 03 am Ostersonnabend bei seinem 3:2 (1:1)-Heimsieg über Türkiyemspor Berlin, der ihm die vorübergehende Tabellenführung bescherte. Nach keineswegs überzeugender Vorstellung wendeten die Nulldreier in den letzten Minuten noch eine Blamage ab. „Für meine Nerven sind solche Spiele nicht immer gut“, räumte nach dem Abpfiff SVB-Trainer Peter Ränke ein, der sich während der Partie mehr als einmal das Haupthaar raufen musste. Schon in der vierten Minute beispielsweise, als sich der erfahrene Manuel Benthin vom erst 20-jährigen, aber wieselflinken Deniz Aydogdu düpieren ließ. Aydogdu konnte nach einem langen Pinarbasi-Pass aus dem eigenen Strafraum unbedrängt links vor Babelsbergs Tor wuseln und zum 0:1 einschießen. „Dass wir heute erstmals mit drei Stürmern spielten, sollte nicht heißen, unsere Deckung total zu vernachlässigen“, grollte Ränke später. Dahin war das Vorhaben des SVB, selbst mit einem schnellen Tor den Gegner unter Druck zu setzen. Im Gegenteil: Die Gastgeber taten sich in der Folgezeit schwer gegen kompakt verteidigende und auf Konterchancen lauernde Berliner. Enrico Rövers 18-m-Freistoß landete an der Querlatte (29.) und Karim Benyamina jagte die Kugel nach Vorarbeit Hendryk Laus aus Nahdistanz über den leeren Kasten (38.), ehe doch noch das 1:1 gelang. Eine Flanke Andreas Lückes von rechts drückte Patrick Moritz im zweiten Versuch in die Gäste-Maschen (45.). Der Torschütze allerdings drohte zur tragischen Figur zu werden, denn nachdem Laus Seitfallzieher die Lattenoberkante touchiert hatte (59.), verursachte Moritz halbrechts vor der Strafraumgrenze einen Freistoß, den Sebastiao Junior gefühlvoll zum 1:2 einnetzte (64.). Auch danach war keine spielerische Steigerung der Nulldreier zu erkennen, so dass die Punkte schon verloren schienen. Vier Minuten vor Ultimo aber jagte René Tretschok einen 20-m-Schuss Richtung Türkiyem-Tor, den Pinarbasi noch in den eigenen Kasten abfälschte – 2:2 (86.)! „Ich wollte ein Signal setzen, habe einfach raufgehalten und Glück gehabt“, so „Tretsche“ später. Und Moritz wurde schließlich gar zum Matchwinner, als er eine Lau-Ablage von rechts aus Nahdistanz noch zum Siegtor einköpfte (89.). „Das war mein erstes Kopfballtor seit wohl fünf Jahren“, meinte Moritz nach dem Abpfiff und räumte ein: „Es ist nicht unser Bestreben, immer nur knapp mit einem Tor mehr zu gewinnen. Spielerisch lief es nicht so. Ich hoffe, wir können mal wieder überzeugend drei Punkte holen.“ Auch Mannschaftskapitän Jörg Schwanke ließ sich vom knappen Sieg nicht täuschen: „Wir hatten Glück und sind heute nochmal von der Schippe gesprungen. Aber wir haben unser Glück jetzt langsam aufgebraucht. Für das, was wir vorhaben, müssen wir souveräner auftreten, das fehlt derzeit. Dazu muss jeder eine Schippe drauflegen und schon aggressiver ins Spiel gehen.“ Was Ränke bekräftigte: „Wir haben jetzt neun Punkte aus drei Spielen, müssen aber intern ganz genau auswerten, was noch anders werden muss.“ Gegen Verfolger wie Neuruppin, Tennis Borussia und Yesilyurt muss sich der SVB merklich steigern, will er sein Saisonziel auch wirklich erreichen. Florian Greve, der nach seiner Roten Karte im Spiel beim BAK (1:0) für zwei Spiele gesperrt wurde, ist nach der englischen Woche vor Ostern nun wieder einsetzbar. Babelsberg 03: Jurzik; Benthin (68. Okuyama), Tretschok, Grossert; Lücke, Schwanke, Moritz (90. Laars), Kindt; Benyamina, Lau, Röver (90. Warnick).
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