Sport: Mit Glück und Geschick
SV Babelsberg 03 besiegte Hansas Reserve-Team mit 2:1
Stand:
Ohne jeglichen Kratzer am Lack blieb „03“ auch im sechsten Auswärtsspiel dieser Saison. Beim Reserve-Team von Hansa Rostock siegte Rastislav Hoduls Mannschaft am Sonnabend mit 2:1 (1:0). Die eigentlich entscheidende Erkenntnis des kurzweiligen, weil wechselvollen Gipfeltreffens aber lautet: Acht Punkte beträgt nunmehr der Abstand zur blutjungen Hansa-Vertretung.
„Sehr gut“ lauteten nicht nur deshalb die ersten Worte im Statement des slowakischen Fußball-Fachmannes. Die Ausfälle von Neubert (für ihn rückte Lukac in die Viererkette), Tretschok, Littmann und Daniel Arsovic ließen aus Trainersicht nur wenige Alternativen offen. Da war es von vornherein nicht nur wegen der bekannten Rostocker Spielstärke wahrscheinlich, dass Carsten Busch an alter Wirkungsstätte des öfteren in den Blickpunkt rücken würde. „Carsten hielt überragend“, hob Hodul die neue Nummer eins hervor, die eine solche Bezeichnung auch verdient: Bei Anton Müllers platziertem „Faden“ (7.) zeigte er sich ebenso auf dem Posten wie beim noch leicht abgefälschten Albert-Schuss (25.) oder Dojahns geschickt in Richtung langes Eck gezirkeltem Kopfball (41.). Vorausgeschickt werden muss aber, dass Hansas „Zweite“ hier wie auch im zweiten Abschnitt die größere Zahl von Chancen erspielte.
Insofern mag Rostock den Rückstand (13.) als „Blitz aus heiterem Himmel“ empfunden haben. Doch schwamm Babelsberg sich in der Folgezeit mehr und mehr frei und zeigte in deutlichen Ansätzen neben Kampf auch Spielkonzeption: Moritz agierte im Mittelfeld gewohnt routiniert, Lukac und Hartwig auf der rechten sowie Rudolph und vor allem Mutschler auf der linken Außenbahn machten Betrieb. Echte Gefahrenmomente ergaben sich für die Gastgeber jedoch kaum, da Hansas ebenso umformierter Vierer-Defensivblock trotz einiger „Wackler“ einsatzstark zu Werke ging.
Gelegenheit zum ausgiebigen Durchatmen hatten rund 150 mit Zug und Bus angereiste „03“-Anhänger dann im zweiten Abschnitt. Bevor Hansen mit herrlich ausgeführtem Freistoß den verdienten Gleichstand markierte (57.), besaß Busch zwischen der 49. und 55. Minute dreimal Gelegenheit, die Facetten des Torsteher-Handwerks zu zeigen. In der Schlussphase stand er in Duellen mit Fogel (68.), Wagefeld (Freistoß, 89.) und dem eingewechselten Jahn (90.) seinen Mann. Zu diesem Zeitpunkt aber lag Babelsberg durch Moritz’ Husarenstreich in Gestalt eines eleganten Sololaufs, bei dem ihm kein Gegner auch nur ernsthaft in die Parade fuhr, mit 2:1 vorn. Da auch Ben-Hatira (59.) und Mutschler (90.) nach Kontern jeweils an Hansas Schlussmann Klandt scheiterten, blieb es bis zum Schluss spannend.
Mit Glück und Geschick, den für Tabellenführer eben typischen Kennzeichen, obsiegte der SVB an der Waterkant. Auch Hoduls Kollege Thomas Finck, der seiner Truppe eine spielerisch ordentliche Leistung attestierte, glaubt nach dem Sonnabend nicht mehr so recht an einen anderen Meister als „03“, es sei denn, dass die schlappen Rückrunden der vergangenen Jahre ein Syndrom erzeugt haben.
SVB: Busch; Lukac, Neumann, Laars, Rudolph; Hartwig, Zenk, Moritz, Mutschler; Ben-Hatira, Donkor (90. Vukadin).
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