Sport: Mit Gott und Erfurt zum Ex-Verein Denis Weidlich kickt am Samstag bei Babelsberg 03
Denis Weidlich setzt klare Prioritäten. „Jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf unser Heimspiel am Mittwoch gegen Stuttgart II, das schwer genug wird“, sagt er.
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Denis Weidlich setzt klare Prioritäten. „Jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf unser Heimspiel am Mittwoch gegen Stuttgart II, das schwer genug wird“, sagt er. „Und dann werde ich mich auf Babelsberg freuen.“ Am Samstag tritt der Mittelfeldspieler des Fußball-Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt mit dem momentanen Tabellenvierten beim SV Babelsberg 03 an, für den Weidlich zwei Jahre die rechte Außenbahn beackerte, ehe er im vergangenen Sommer nach Babelsbers Drittliga- Aufstieg ein Rot-Weißer wurde.
In Thüringen rückte Weidlich – der während seiner College-Zeit in London bei der Arsenal Academy mittrainierte sowie beim FC Wimbledon, Crystal Palas und Southall United spielte – aus der beim SVB bekleideten Defensiv-Rolle wieder vor ins Mittelfeld. „In dem fühle ich mich am wohlsten. Ich komme gern durch die Mitte oder mehr über rechts“, so der in Hamburg groß gewordene Sohn ghanaischer Eltern, der im Saisonverlauf 19 der bisherigen 23 Erfurter Liga-Spiele bestritt; nur zu Beginn musste er wegen problematischer Blut- und Leberwerte drei Partien aussetzen. Dafür erzielte er gleich im ersten Heimspiel nach dieser Zwangspause zwei Tore – ausgerechnet beim 4:2-Sieg gegen die Babelsberger, für die er nie getroffen hatte. „Ich wusste, dass ich aus dem Mittelfeld heraus torgefährlich sein kann“, meint Weidlich. „Dass es aber gerade gegen meinen Ex-Verein klappt, und dann auch noch zweimal, das hätte ich vorher nicht gedacht. Wobei es uns Babelsberg damals aber schwer machte, die drei Punkte hier zu behalten.“ Zum Rot- Weiß-Helden wurde der 24-Jährige allerdings durch ein anderes Tor. Im Thüringen-Derby daheim gegen den FC Carl Zeiss Jena eine knappe halbe Stunde vor Spielschluss eingewechselt, traf Weidlich zum 2:1-Sieg. Das Besondere dieses Moments spürte der Torschütze auch später noch: „Ich wurde sogar auf der Straße von Leuten darauf angesprochen.“
Am Samstag im Karl-Liebknecht-Stadion erwartet Denis Weidlich für seine Erfurter Mannschaft „eine schwere Aufgabe, denn in dieser Liga kann jeder jeden schlagen, und im Alleingang werden wir in Babelsberg nichts erreichen“. Als gläubiger Christ betet der Kicker täglich. „Für Gesundheit und andere persönliche Dinge“, sagt er, „nicht für Siege im Fußball.“ Dafür müsse er mit seinen Mitspielern selbst sorgen. „Beim Training und im Spiel merke ich aber, was Gott mir jeden Tag gibt.“ Michael Meyer
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