
© A. Klaer
Von Christin Arndt: Mit Hundeblick zum Sieg
Tierische Talentsuche beim Casting im Filmpark Babelsberg
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Babelsberg - „Die muss auf die Bühne.“ so Claudia Volkmer aus Gelsenkirchen. Die 48-jährige und ihre Pudel-Mix-Dame „Patty Pudel“ haben den weiten Weg aus dem Ruhrgebiet auf sich genommen, um bei der Suche nach tierischen Talenten am Samstag im Filmpark dabei zu sein. Schlangestehen für einen Job beim Fernsehen hieß es: Statt Stars und Sternchen hofften rund 30 Haustiere auf eine TV-Karriere. Knapp 200 Bewerbungen hatten den Filmpark erreicht – gespickt mit zahlreichen Fotos und umfassender Beschreibung der besonderen Talente. Babelsberg und die Filmtierschule Harsch war auf der Suche nach tierischen Darstellern für seine Produktionen – und dürfte seine Kartei kräftig erweitert haben. Neben Hunden Tiere wie Minischwein Lulu, Vogelspinne Frau Cinderella Schmidt, die mit Ihrer Besitzerin Melanie Groth hier ist um das schlechte Image zu beseitigen oder Zwergwidder Pauli, ein Kaninchen aus Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark), dessen elfjährige Besitzerin vor dem Auftritt völlig nervös ist und noch schnell eine Banane für Pauli hat, zeigten die Tiere dem mit fieberndem Publikum was auch in ihnen stecken kann.
Ein besonderes Highlight an diesem Tag war dann der Auftritt zweier afrikanischen Elefanten. Stolz trugen Kimba und Kenia Tanja Wenzel auf ihrem Rüssel, bekannt aus der TV-Serie „Anna und Die Liebe“ auf die Bühne. Der Schauspielerin, die neben Tomme Hanken, dem „XXL-Ostfriesen“ und Thorsten Wolf, bekannt aus „Tierärztin Dr. Mertens“, in der Jury saß, ist es wichtig, dass der Hund am Set hört und friedlich ist, sonst würde die Arbeit schwierig werden. Für den Gewinner des Castings erfolgte die Aufnahme in die Kartei der Filmtierschule Harsch. Astrid Harsch, die Leiterin der Tierschule, die das Casting moderierte, sagt: „Für uns ist entscheidend, ob der Hund ein Sympathieträger ist.“
Der Gewinner Tobi, ein fünf Jahre alter Tibet Terrier Mischling, konnte das Publikum verzaubern. Mit den Worten des XXL-Ostfriesens Hanken: „Er ist nicht nur super, sondern er ist der geborene Showstar!“ wurde er gekürt. Treu blickt er unter seinem schwarz-weißen Wuschelfell hervor. Er überzeugte die Jury nicht nur durch seine tolle Ausstrahlung, auf Kommando lässt sich der spanische Wasserhund zu Boden fallen und wirkt wie tot. Rosi Lachmann aus Dortmund, Tobis Frauchen, strahlt: „Es hat geklappt, da hat sich die Mühe gelohnt“. Seit 20 Jahren übt sie Tricks mit ihren Hunden ein. Heute Abend feiert sie und ihr Mann in einem kleinen Wohnwagen. „Abends gibts für Tobi dann als Belohnung erstmal eine Rindernase“, sagt die stolze Besitzerin.
Aber auch alle anderen Teilnehmer, die es nicht geschafft haben, gingen mit kleinen Trostpreisen und Eintrittskarten für den Filmpark Babelsberg nach Hause. „Ich wusste nicht, dass wir überhaupt soweit kommen, aber wir haben das alles hier zusammen erlebt, nur das ist wichtig,“ sagt die sechstplatzierte Susan Eckert über ihren Parson Russel Terrier Gustav, die ihre letzten Übungen noch schnell auf dem Parkplatz einstudiert hat.
Christin Arndt
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