Landeshauptstadt: Mit Karacho über die Havelseen Behinderte Kinder hatten Spaß auf dem Boot
Als Jörg Leonhardt am Dienstagvormittag mit seinem Rennboot, der „Hoppetosse“ an dem Steg der „Marina am Tiefen See“ anlegt, steht den am Ufer wartenden Kindern die Aufregung ins Gesicht geschrieben: Was ihnen bevorsteht, ist keineswegs ein Alltagserlebnis.Die Schüler der Oberlinschule sind schwer behindert und leben oft mit körperlichen Defiziten, die es ihnen normalerweise nicht ermöglichen, in einem Rennboot über die Havelseen zu düsen.
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Als Jörg Leonhardt am Dienstagvormittag mit seinem Rennboot, der „Hoppetosse“ an dem Steg der „Marina am Tiefen See“ anlegt, steht den am Ufer wartenden Kindern die Aufregung ins Gesicht geschrieben: Was ihnen bevorsteht, ist keineswegs ein Alltagserlebnis.
Die Schüler der Oberlinschule sind schwer behindert und leben oft mit körperlichen Defiziten, die es ihnen normalerweise nicht ermöglichen, in einem Rennboot über die Havelseen zu düsen. An diesem Tag ist es anders, denn die mit 300 Pferdestärken motorisierte „Hoppetosse“ ist gerade für diese Menschen konzipiert. Leonhardt bietet noch bis zum heutigen Mittwoch in Potsdam Fahrten für Behinderte, aber auch für deren Begleitpersonen auf seinem Rennboot an. „Es ist dabei sehr wichtig für das Projekt, behinderte mit nichtbehinderten Menschen zusammenzuführen“, erklärt Leonhardt. Er selbst ist seit seinem 18. Lebensjahr auf den Rollstuhl angewiesen. „In ihren Wünschen und Träumen ähneln sich alle Kinder, ob sie nun gesund sind oder schwer krank, am Down-Syndrom leiden oder im Rollstuhl sitzen“, sagt er. Seine Erfahrungen mit der eigenen Behinderung floss in die Arbeit in dem von ihm gegründeten Verein „Wings for Handycapped e.V.“ ein, der zahlreiche ungewöhnliche Freizeitangebote für Behinderte organisiert. Andrea Burchardi, Geschäftsführerin der „Marina am Tiefen See“, bietet die Bootstouren an der Anlegestelle bereits zum dritten Mal an. „Wir rechnen mit einer starken Nachfrage“, berichtet Burchadi: „Im letzten Jahr mussten wir aufgrund der zahlreichen Anmeldungen ein zweites Boot nutzen, deswegen haben wir diesmal entschieden, das Projekt an zwei Tagen zu veranstalten.“ Sie zeigt sich erfreut über die vielfältige Unterstützung, die sie bei ihrem Vorhaben erhält. Auch die Stadt ist auf das Projekt aufmerksam geworden: Seit diesem Jahr ist die Gleichstellungsbeauftragte, Martina Trauth-Koschnick, Schirmherrin der Veranstaltung. Trotz Handycap sei auch für Behinderte vieles möglich, sagte sie den PNN. Scham, seine Träume zu verwirklichen, sollte daher niemand haben.
Burchadi sieht das ähnlich. „Die Kinder kommen oft pitschnass am Hafen an, aber das glückliche Lächeln in ihren Gesichtern ist es wert“, berichtet sie und lächelt dann selbst.Lukas Nils Regeler
Lukas Nils Regeler
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