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Besuch bei alten Kumpels. Erkan Kilicaslan (l.)  hier im Zweikampf mit Hertha II-Keeper Christopher Gäng  will bei seinem einstigen Verein FC Oberneuland ein Tor für die Babelsberger schießen.

© Manfred Thomas

Von Henner Mallwitz: Mit komischem Gefühl

Erkan Kilicaslan will morgen mit dem SV Babelsberg 03 bei seinem alten Verein Oberneuland den ersten Sieg einfahren

Stand:

Zwei Punkte aus drei Spielen und nur der 13. Tabellenplatz: Für den selbsternannten Aufstiegsaspiranten SV Babelsberg 03 dürfte im morgigen Regionalligapunktspiel die Luft brennen. Das Team um Cheftrainer Dietmar Demuth macht sich bereits heute auf den Weg nach Bremen, um dem FC Oberneuland am Samstag um 14 Uhr auch entsprechend ausgeruht gegenübertreten zu können. Nach den Nullnummern gegen die Bundesligareserven der Berliner Hertha und Wolfburgs sowie der 1:2-Auswärtsniederlage in Chemnitz steht die Mannschaft nämlich bereits zu Saisonbeginn deutlich unter Druck und muss nun dringend den ersten Sieg einfahren. Obendrein ist der Kick in Bremen der Beginn einer englischen Woche, in der es am nächsten Mittwoch daheim Tennis Borussia Berlin und am Sonntag auswärts den ZFC Meuselwitz zu bezwingen gilt.

Doch keine Panik – meint zumindest Erkan Kilicaslan. „Der Start war wahrlich nicht glänzend“, sagt der Stürmer, der zum Saisonbeginn von Oberneuland nach Babelsberg gekommen war. „Unter besonderen Druck lässt sich die Mannschaft dennoch nicht setzen. Würde das mitten im Saisonverlauf passieren, wäre das schon etwas anders. Aber so ist doch noch alles drin.“ Die Saison, so der Deutsch-Türke, sei schließlich noch jung. Und Kilicaslan ist ein ehrlicher Typ. „Ein bisschen komisch ist es schon, gegen die alten Mitspieler anzutreten“, meint der 24-Jährige. Ein bisschen wird dieses „komische Gefühl“ jedoch auch gebremst, denn von der ihm bekannten Truppe werden morgen vielleicht noch fünf, sechs Mann auflaufen.

Wie auch immer – mit einem Sieg will Nulldrei auf alle Fälle den Platz verlassen. Und das soll möglichst einer sein, zu dem Kilicaslan ein Tor beigesteuert hat. Wie gefährlich er sein kann, zeigte er schließlich auch am 28. März dieses Jahres. Damals lief er noch im Dress des SV Oberneuland auf und traf eine Minute vor Abpfiff zum 2:0-Sieg seines Teams über die Babelsberger. „Das will ich dieses Mal gern wieder gutmachen“, sagt er.

Ob es nun Kilicaslan ist, der den entscheidenden Treffer verursacht, ist SVB- Coach Dietmar Demuth recht egal. Ein Sieg – der soll es schon sein, unter Druck setzen lassen will er sich jedoch nicht. „Wir haben nicht die Punkte eingefahren, die wir uns ausgerechnet haben“, sagt Demuth zum schwachen Saisonstart. „Das muss nun besser werden.“ Leicht dürfte dies aber morgen im noblen Bremer Vorort Oberneuland nicht unbedingt werden. Die Hansestädter mit ihrem Coach Mohamed Amiq waren das Überraschungsteam der vergangenen Regionalliga-Saison und setzten sich am Ende als Aufsteiger beachtlicherweise auf dem 9. Tabellenplatz fest.

Im Vorfeld dieser Saison mussten die Bremer allerdings einen empfindlichen Aderlass hinnehmen. Der Fortgang von Torhüter Mansur Faqiryar sowie der Abwehrspieler Patrick Mouaya, Dario Fossi und Steffen Puttkammer riss ein Loch in die Defensive. Zudem verließen mit Francky Sembolo und Erkan Kilicaslan zwei wichtige Defensivspieler die Mannschaft. Und wenn ausgerechnet Letzterer morgen sein Tor macht? „Dann wird erst nach dem Spiel gejubelt“, versichert er. „Auf dem Platz vor den alten Mannschaftskameraden? Nein, das gehört sich nicht.“

Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.

Henner Mallwitz

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