
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Mit Kondomen und Samba-Trommeln
Mehr als 1000 Besucher beim Stadtteilfest vor dem Bürgerhaus Am Stern
Stand:
Am Stern - Rot wie die Liebe – heißt es auf der Kondompackung der Linken, die die Besucher des Wahlkampfstandes beim Stadtteilfest Am Stern in die Hand gedrückt bekommen. Die Sonnenschirme von CDU, SPD und Linken berühren sich fast; die OB-Kandidaten Barbara Richstein (CDU), Hans-Jürgen Scharfenberg (Linke) und Amtsinhaber Jann Jakobs (SPD) sind zum Anfassen nahe und die Besucher tragen Sorgen vor: Wie geht es weiter mit den Mieten nach Aufhebung der Sozialbindung? Was wird aus dem Keplerplatz? Warum sorgen Sie nicht für mehr Ordnung und Sauberkeit?
Revierpolizistin Wencke Raddei räumt ein, dass es in manchen Ecken sauberer sein könnte, aber im Grunde sei der Stadtteil in Ordnung. Sie und ihre Kolleginnen sehen sich als Ansprechpartner für die Bürger, wovon insbesondere die Älteren Gebrauch machten. Auf dem Stadtteilfest betreuen die Polizeibeamtinnen einen Stand, an dem vor allem die Kinder am Glücksrad zum Zuge kommen.
Zum Start des Festes hatten die Samba-Trommler von „Sexta feira“ ihren Auftritt, gefolgt von afrikanischen Musikern und Sängern. Die Trommler haben im Jugendclub 18 ihre Heimat. Gegen 16 Uhr war der Platz vor dem Bürgerhaus „Sternzeichen“ dicht gefüllt von über 1000 Menschen. Wem der Trubel hier zu laut war, flüchtete in den Garten hinter dem Haus an die spätsommerliche Kaffeetafel. Hier hatte auch Helga Hefti Platz genommen. Die Aktivistin der ersten Bürgerinitiative Am Stern hat im Rahmen lokalen Bündnisses das Fest mit vorbereitet, indem sie Sponsoren gewann. Sie nennt die Brandenburgische Automobil GmbH, Bäcker Kienbaum, Fleischer Jockel, die Rewe-Kaufhalle und die Wohnungsunternehmen.
Am Stand der Wohnungsgenossenschaft 1956 stehen Vorstand Wolfram Gay und Verwalter Bernd Fuchs Rede und Antwort. 680 Wohnungen besitzt die Genossenschaft Am Stern. Jüngstes Highlight sei das Wohnhaus am Hans- Grade-Ring 62, das nicht nur saniert, sondern sogar mit einer Erdwärme-Heizung versehen wurde. Aus 60 Metern Tiefe wird die Wärme in die Wärmeaustauscher befördert. „Der Aufwand rentiert sich“, sagt Gay.
Die DRK-Behindertenwerkstätten hatten zahlreiche Gipsfiguren von Tieren zum Bemalen für die Kinder vorbereitet. Heilerziehungspfleger Maik Grimm berichtet, dass der Werkstattladen noch viele andere Erzeugnisse anbietet. „Leider ist unser Laden noch viel zu wenig bekannt“, bedauert er.
André Schönherr zeigt, wie auch ein Laie fachmännisch einen Fahrradreifen wechseln kann. Der junge Mann arbeitet in der Fahrradwerkstatt in der Haeckelstraße. Diese befindet sich zwar in der Brandenburger Vorstadt, gehört aber zum sozialen Verein „Rückenwind“ am Waldhornweg 17. Die Werkstatt arbeitet alte Räder auf und verkauft sie anschließend zum günstigen Preis.
Gegenüber dem Festplatz macht der blitzsaubere Eingang und das sanierte Gebäude des Leibniz-Gymnasiums dem Stadtteil optisch alle Ehre. Die Schule ist Teil des Campus Am Stern. Eine Schautafel der Stadtkontor GmbH informiert, dass die Musikschule mit ihrem Bereich Popularmusik nächstes Jahr in den Campus zieht. Die Grundschule am Pappelhain konnte dieses Jahr endlich ihre neuen Räume beziehen und die Sanierung der beiden Turnhallen steht 2012 auf dem Programm. Günter Schenke
Günter Schenke
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