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Landeshauptstadt: Mit Kugel von Golm nach Grube

Jakobs beim Boßeln: Förderung in Sicht

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Eiche/Golm/Grube - Jann Jakobs sieht gute Möglichkeiten der finanziellen Förderung des Potsdamer Westraumes. Am Rande des Neujahrs-Boßelns des SPD- Ortsvereins Eiche-Golm-Grube erklärte der Potsdamer Oberbürgermeister am Samstag, dass das Vorhaben über ein Modellprojekt des Bundes vorangebracht werden könne. Wie berichtet, wollen drei Potsdamer Vereine mit fachlicher Unterstützung des Landschaftsarchitekten Roberto Pirzio-Biroli den Westraum nach dem Beispiel des Potsdamer Nordens rekonstruieren.

Der SPD-Ortsverein Eiche-Golm-Grube unterstützt das Projekt. Vorstandsmitglied Marcus Krause hatte im vergangenen Jahr eine Informationsveranstaltung dazu organisiert. Eine weitere Beratung werde im Januar oder Februar beim Oberbürgermeister stattfinden, sagt er. Es gehe vor allem um die rechtzeitige Beantragung von Fördermitteln. „Wir müssen Geldquellen erschließen, die uns bisher verschlossen waren“, so der Oberbürgermeister. Gemeinsam mit dem brandenburgischen Landwirtschaftsministerium bereite die Stadt die Förderanträge vor. Aus den Mitteln solle zunächst die Aufstellung eines Masterplans für den Westraum finanziert werden. Durch die sich anschließenden Rekultivierungs- und Bauarbeiten, zum Beispiel an der Golmer Deponie, könne die touristische Erschließung und wirtschaftliche Entwicklung des Gebietes einen Schub bekommen.

Wie die SPD-Vereinsvorsitzende Kathleen Riedel sagte, diene das Neujahrsboßeln in diesem Jahr unter anderem dem Kennenlernen eines Teils der zu rekultivierenden Landschaft. Hierzu hatten sich Samstagfrüh 25 Aktivisten mit „Kind und Kugel“ in Golm zusammengefunden und bewegten sich die Kugel-werfend bis nach Grube. Das Boßeln ist bekanntlich ein friesländischer Nationalsport und so fühlte sich der aus Ostfriesland stammende Jann Jakobs voll in seinem Element. Am Ende hatte das „Team Blau“, dem er angehörte, sogar die Nase vorn.

Boßel-Coach Hans-Jürgen Sattler hatte originale Pockholzkugeln besorgt, welche die zwei Mannschaften über den Golmer Damm und durch die Feldflur rollen ließen. Pockholzkugeln sind dem Vernehmen nach selbst im Friesischen nicht mehr gebräuchlich weil sie inzwischen durch Kunststoff- oder Gummikugeln abgelöst sind. Jede Mannschaft bekommt eine Kugel und versucht, diese möglichst weit nach vorn zu werfen beziehungsweise zu rollen. Legt eine Mannschaft eine Weite vor, so dass die andere es nicht schafft, mit zwei Würfen die gleiche Strecke zu erreichen, gibt es einen „Schoet“, einen Punkt.

Wie Riedel sagt, finde das Boßeln zunächst aus „Spaß an der Freude“, aber auch zum engeren Zusammenhalt des SPD-Ortsvereins statt. Bereits zum dritten Mal rollt der Ortsverein auf diese Weise ins neue Jahr. Aus Grube war der frühere Stadtverordnete Wolfgang Schwericke dabei. Der 75-jährige ist das einzige SPD-Mitglied im Ortsteil Grube und Mitglied im Ortsbeirat. Letzterer setzt sich zum Beispiel für die Rekultivierung des Pappelwäldchens und für die Bahnüberführung Grube ein. Der Übergang ist ein erhebliches Ärgernis, da die alte Brücke, der „Galgen“, wegen Baufälligkeit gesperrt ist und die Bahn eine neue Anlage aus finanziellen Gründen ablehnt. Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein, die am Nachmittag in Grube zu den Neujahrs-Boßelern stieß, versprach, die Beteiligten zusammenzubringen, um über Lösungsmöglichkeiten zu beraten.

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