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ATLAS: Mit Leid

Mit dem Papier, das für die zahllosen Studien und Ideensammlungen zur Schiffbauergasse draufging, könnte man den Kulturstandort vermutlich einzäunen. Und addiert man die Zeit, in der sich Kulturträger, Verwaltung und Stadtpolitik den Kopf darüber zerbrachen, wie man Leben in die Bude bringen kann, kommt man gefühlt bis zum Mittelalter zurück.

Von Peer Straube

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Mit dem Papier, das für die zahllosen Studien und Ideensammlungen zur Schiffbauergasse draufging, könnte man den Kulturstandort vermutlich einzäunen. Und addiert man die Zeit, in der sich Kulturträger, Verwaltung und Stadtpolitik den Kopf darüber zerbrachen, wie man Leben in die Bude bringen kann, kommt man gefühlt bis zum Mittelalter zurück. Drei Jahre ist es her, dass ein Kölner Büro die letzte teure Machbarkeitsstudie für das sieche Kulturareal entwickelt hat. Großevents, so die damalige Empfehlung, außerdem mehr Angebote, vor allem mehr Gastronomie sollten her – und ein Generalmanager, der alles aus einer Hand vermarktet. Den gibt es heuer immer noch nicht, die Pro Potsdam übernimmt erst 2014. Auch sonst ist wenig übrig geblieben von den schönen Plänen, die damals allesamt so gefeiert wurden. Man muss Mitleid haben mit all den freien Trägern, die das Areal nach der Wende besetzten und es zum kulturellen Mittelpunkt der Stadt machten. Denn als die Fördermillionen flossen, wurde der Charme wegsaniert und die alte Zielgruppe vertrieben. Das Areal nun als Kunststandort vermarkten zu wollen, ist sehr gewagt. Auch wenn es um darstellende Künste geht, der Begriff suggeriert etwas anderes. Und das entsteht anderswo – am Alten Markt.

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